Projektergebnisse der Teilnehmenden

An dieser Stelle stellen sich die zwölf Teilnehmerprojekte des Jugendkongresses Biodiversität 2017 vor. Nach zwölf Monaten Projektlaufzeit stellen die Akteure ihre Ergebnisse und ihre ursprünglichen Ideen und Ziele vor. Für den formulierten Inhalt sind die jeweiligen Projekte verantwortlich. Kontakt zu den Projektbeteiligen, kann über das Team in Osnabrück aufgenommen werden.

Jugendkongress_Eichenschrecke_Weibchen © Jonathan Neumann/DBU
Jugendkongress 2017_Eichenschrecke Weibchen
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Jugendkongress_ Eichenschrecke_Männchen © Jonathan Neumann/DBU
Jugendkongress_ Eichenschrecke _Männchen
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5.) Faszination des Alltags – Schulhofgeschichten aus der Sicht der Insekten

Nur was ich kenne, kann ich schützen. - Ergebnisse nach zwölf Monaten Projektlaufzeit

Entstanden ist ein Buch, das als Grundlage zur Erkundung der Schulumgebung genutzt werden kann. Aus der Sicht des Ohrwurms „Forfi“ werden Wechselwirkungen zwischen Tier, Stadtnatur und Mensch anschaulich aufgezeigt. Das Werk beinhaltet neben der Geschichte auch Suchaufgaben und Experimente. Aus dem Workshop mit Kinderlektoren ergab sich eine Wander-Ausstellung (Steckbriefe) und die Idee zu einer Exkursions-Lesung.

Das nächste Ziel ist es nun, in die Schulen zu gehen um die Wahrnehmung für die uns umgebende Natur zu wecken. Zudem wird eine kindgerechte Kartier-Anleitung für Schüler entwickelt.

Für die Exkursions-Lesungen werden Materialien benötigt: Bereitstellung der Bücher und Steckbriefe als Plakate.

Mit Jugendgruppen aus anderen Regionen möchte ich das Projekt auch überregional bekannt machen (ähnlich der Workshops mit den Kinderlektoren). Das Buch beschreibt bewusst sehr verbreitete Arten, damit es auch in anderen Bundesländern eingesetzt werden kann.

Zuerst wurden die Tiergeschichten zu den jahreszeitlich passenden Monaten geschrieben und mit einer Rahmenhandlung verbunden. Danach erfolgte die Erstellung der Steckbriefe und der Pflanzenposter mit den entsprechenden Fachbegriffen. Parallel wurden uns gezeichnete Grafiken zugeschickt und die Suchaufgaben und Experimente entwickelten sich. Zum Schluss kam die grafische Gesamtgestaltung, der Schriftsatz u. Druck. In allen Phasen wurden immer wieder Kinder einbezogen, ihre Anregungen wurden eingearbeitet.

Als Hürde zeigte sich die Kommunikation mit den Gruppenmitgliedern aus dem Jugendkongress Biodiversität 2017 (Jugend Zukunft Vielfalt) über die räumliche Distanz. Dies lösten wir dadurch, dass wir dann Helfer aus unserer Berliner Jugendgruppe mit dazu nahmen. Eine glückliche Fügung war der Kontakt zum Zeichner, der sich durch das Zwischentreffen im DBU-Zentrum ergab.

Die Idee die Monatsgeschichten von verschiedenen Leuten schreiben zu lassen war gut, da so eigene Erfahrungen der Anderen eingebracht werden konnten. Ein Teil der Geschichten beruht auf wahren Erlebnissen.

Das Buch beschreibt ein Jahr auf einem Schulhof und dadurch ist es immer wieder aktuell und animiert die Leser eigene Erlebnisse mit der Geschichte zu vergleichen. Die Auswahl der häufigen Arten stellt sicher, dass man  immer etwas finden wird.

Kontakt:

Jonathan Neumann

jonaneumann ät web punkt de

Facebook:

https://www.facebook.com/Schulhofwurm-781507645391066/

Lernblinker Jonatur:

https://www.lernblinker.de/jonatour/

Idee zu Beginn der Projektlaufzeit

Durch das Projekt soll bei Kindern das Interesse für die Natur und deren Achtung geweckt werden. Die Kinder sollen ökologische Zusammenhänge erkennen und Artenkenntnisse spielerisch vermittelt bekommen. Dazu werden Geschichten rund um Tiere und Pflanzen, die sich auf dem Schulhof aufhalten, geschrieben und illustriert. Dabei stehen die Beziehungen in der „Schulhofnatur“ ebenso im Mittelpunkt wie die Eingriffe der Menschen in die Natur. Das Ziel dieses Projektes ist es Umweltbildung kindgerecht insbesondere für Stadtkinder aufzubereiten und zu vermitteln. Auch soll herausgearbeitet werden, welche Einflussmöglichkeiten die Kinder selbst auf die Stadtnatur haben.

Die Geschichten werden altersgerecht aufbereitet und sollen über bereits bestehende Kontakte zu insgesamt zehn Berliner Grundschulen in den Unterricht integriert werden.

Erste Leseproben:

„Booah endlich ist das Auto aus und steht still.  So bin ich jetzt mit dem Schulleiter aus Rom direkt zur Schule kutschiert worden.  Ich saß jetzt 10 Stunden eingekeilt im Rückspiegel fest, da der Fahrtwind zu scharf war. Der Direx ist gerade von seinem Sommerurlaub wiedergekommen und hält nun an der Schule um nach dem Rechten zu sehen. Dahinten schimmert etwas wie ein Baumstamm, hops, eins zwei drei, und schon bin ich dabei. Mal sehen, wer meine neuen Freunde werden. Ich bin die Südliche Eichenschrecke und fahr unheimlich gerne Auto. Warum, ist den Menschen bisher noch nicht ganz klar. Aber so konnte ich, trotz meiner Flugunfähigkeit, ganz Deutschland erobern.“

„Haste gehört? Die Klingel hat gerade zum dritten Mal gebimmelt. Jetzt haben wir den Schulhof wieder für uns und die Zweibeiner sind endlich im Haus. Mann was waren die aufgeregt. Schnell zum gedeckten Tisch, bevor die Krähen  kommen. Die erste sitzt schon auf dem Schuldach und guckt ganz gierig runter. Wenn wir Spatzen uns die dicksten Brocken gesichert haben, können wir die Essensreste in der dichten Hecke ja in Ruhe verspeisen“.

„Hmm ist die saftig! Mögt ihr das auch? Wenn ihr in  die pralle Schale beisst, diese laut knackend zerplatzt, und euch der süße Saft in den Gaumen fliest! Herrlich was? Wie, ihr denkt alle gerade an Weintrauben? Wieso das denn? Ich als Marienkäfer habe natürlich über meine Leibgericht geredet: „frische Blattlaus vom Rosenstengel“.

„Puuh ist das eng und dunkel hier. Wo ist denn der Türknauf, aah hier: Huch die klemmt aber, kräftig drücken... ruck, aah ein Spalt, durch den die Sonne scheint. So aufdrücken und jetzt durchquetschen. Puh das war anstrengend, jetzt brauch ich erst mal eine Verschnaufpause“. Während der frisch geschlüpfte Admiral sich an der alten Puppenhülle aufhängt, um sich vom anstrengenden Schlupf zu erholen, pumpt er seine Flügel auf, damit diese dann aushärten können.

Dieses Buch soll einen alltäglichen Schulhof in einer Großstadt beschreiben, aus Sicht der Tiere. Dieses Werk hat zum Ziel die Angst vor den „eklig“ anmutenden, jedoch völlig ungefährlichen Krabbeltieren zu nehmen und diese Abneigung in Respekt und Achtung umzuwandeln. Aus der Sicht der Wirbellosen wird das wilde Leben eines Schulhofs dargestellt. In den Geschichten werden dabei typische Schulhofarten porträtiert, um Artenkenntnis zu vermitteln, und Suchhinweise zu geben, wie sich diese Arten entdecken lassen. Auch ökologische Zusammenhänge zwischen den Arten, wie  z.B Räuber-Beute-Beziehungen und Bestäuber werden erklärt.

Das Buch soll dann im Unterricht verwendet werden, um die Kinder zum Rausgehen und selber entdecken anzuregen.