von Alena Hayer
Wie lebe ich überhaupt? Ist mir eine ökologische Lebensweise wichtig? Mit diesen Fragen setzten wir uns in diesem Workshop auseinander. Schnell wurde klar: Wir Teilnehmenden gehören in die „Öko-Sparte“ und haben ein hohes Naturbewusstsein. Doch wie sieht es mit der Durchschnittsperson in Deutschland aus? Andreas Mues vom Bundesamt für Naturschutz beschäftigt sich beruflich mit diesem wichtigen Thema: Er ist an der Ausarbeitung der Naturbewusstseinsstudie beteiligt.
Die Studie basiert auf den sogenannten Sinus-Milieus, einer Klassifikation die uns Deutsche nach soziodemographischen Merkmalen wie Bildung und Einkommensstärke einteilt. Die Studie zeigt: Insgesamt halten 75% der Gesellschaft den Erhalt der biologischen Vielfalt für sinnvoll, jedoch gibt es starke Abweichungen zwischen den verschiedenen Milieus. Das Naturbewusstsein wächst proportional mit den Bildungs- und Einkommensklassen. Aber: Je mehr Geld zur Verfügung steht, desto höher ist auch der Ressourcenverbrauch. Während also bei den einen die Diskrepanz zwischen Bewusstsein und tatsächlichem Handeln überwunden werden muss, muss bei den anderen zuerst ein grundlegender Umweltbezug aufgebaut werden.
Ob wir Kongressteilnehmenden uns mit der Durchschnittsperson identifizieren können, bleibt uns selbst überlassen. Wichtig ist: Naturbewusstsein allein reicht nicht um umweltverträglich zu leben. Aktives Handeln und eventuell auch eine strengere Gesetzgebung der Politik sind gefragt.
PS: Die Studie gibt es online unter www.bfn.de/naturbewusstsein.html