10.06.2017 | Markt der Möglichkeiten: Jung und inspiriert

Newsticker

Markt der Möglichkeiten JuZuVie17 © Michael Münch/Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Prof. Jessel (BfN), Dr. Bottermann (DBU) und Dr. Paulus (BMUB) (v.l.n.r) informieren sich auf dem Markt der Möglichkeiten über die Projektideen der Jugendlichen
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von Iris Madge Pimentel und Lukas Erdmann

Der Kongress soll nicht nur über Biodiversität informieren und für sie begeistern, sondern er stellte vor allem uns Teilnehmende in den Vordergrund. Der Kongress diente als Plattform um unsere eigenen Projektidee zu entwerfen, mit anderen weiterzuentwickeln, vorzustellen und im besten Falle eine finanzielle Förderung und fachliche Unterstützung zu bekommen. Der Markt der Möglichkeiten bot die Grundlage für diesen Austausch.

So stellte Jonathan die von ihm entwickelten Plakate zu „Biodiversität im Kleinen“ vor, die Schulkindern das Thema nahebringen sollen. Die Plakate zeigen Tiere, die alltäglich auf dem Schulhof beobachtet werden können, wie beispielsweise die Sektorspinne, die geflecktflüglige Ameisenjungfer oder die Stockente. Ansprechende Bilder und Informationen zu den Arten sollen das Interesse auch jüngerer Generationen wecken und zeigen, dass Biodiversität nicht im Regenwald gesucht werden muss, sondern auch bei uns vor der Tür zu finden ist.

Beim Jugendkongress "Zukunft selber machen" 2015 entstand die Idee für die Kampagne „Self Made Future“, erklärte Carl. Um über soziale Netzwerke noch mehr junge Leute für Umweltthemen zu motivieren und ihnen Inspiration für eigene Ideen zu liefern, ruft die Kampagne auf unter dem Hashtag #selfmadefuture Beispiele für Weltverbesserung im Kleinen und im Großen zu posten. Das Erkennungsmerkmal der Kampagne: Eine blaue Kugel, die die Jugendlichen in den Videos mit ihren Statements in der Hand halten.

Die Studierendeninitiative „Bunte Wiese Tübingen“ trat vor wenigen Jahren an die Stadt Tübingen heran mit der Bitte, Grünflächen seltener zu mähen – konkret ein- bis zweimal im Jahr. So erst können viele Tiere im höheren Gras Unterschlupf finden und Pflanzen zur Blüte kommen, sodass mehr Insekten angelockt werden. Die Stadt nahm die Idee auf und erste Ergebnisse sind schon zu sehen: Da das Schnittgut abgetragen wird, magern die Wiesen aus, konkurrenzschwache Pflanzen haben dadurch mehr Chancen, zu wachsen und die Diversität steigt.   

Die AG Bionik, auf dem Markt vertreten durch Johann, will die Begeisterung von Schülerinnen und Schülern für die Natur wecken. Sie zeigt ihnen, welche genialen Konzepte wir uns von der Natur abschauen können, zum Beispiel den Lotuseffekt oder den Vogelflug. Dabei sollen die Teilnehmenden selbst in die Natur gehen und sich Phänomene suchen, sie in Experimenten verstehen lernen und anschließend in einem neuen Kontext anwenden. Vorerst soll das Projekt in Göttingen getestet und später wenn möglich ausgeweitet werden.

Nicht weit davon stellt Fatih das Projekt BioLab vor. Wir verwenden jedes Jahr große Mengen an Styropor, zum Beispiel als Verpackungsmaterial. Der Großteil davon wird nicht umweltverträglich entsorgt. Das BioLab-Labor in Eberswalde arbeitet an einer umweltfreundlichen Alternative zu Styropor, bestehend aus Pilzmyzel. Dieses kann dazu gebracht werden in beliebigen Formen zu wachsen und ist kompostierbar.

Die Youth Planet Protector Organisation (YPPO) versucht junge Menschen mit wissenschaftlich-technischen Projekten aus aller Welt zusammenzubringen. Auf der Plattform können die Mitglieder sich gegenseitig austauschen, aber auch Hilfe anbieten. So wurde beispielsweise eine Sonde, die verschiedene Werte im Meer misst, von einem Mitglied in Portugal in den Atlantik gesetzt. Andere Mitglieder können nun Messdaten von dort erhalten, ohne dafür weit reisen zu müssen.