11.06.2017 | Workshop Citizen Science im Naturraum: Citizen Science – Die Experten von nebenan

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Citizen Science JuZuVie17 © Michael Münch/Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Prof. Dr. Aletta Bonn erläutert die Herausforderungen und Möglichkeiten von Citizen Science
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von Inke Kühl

Citizen Science, das bedeutet offene Wissenschaft oder auch Bürgerwissenschaft. Laut einer Studie möchten sich etwa zwei Drittel aller Deutschen ehrenamtlich für den Naturschutz einsetzen – dieses riesige Potential möchte Prof. Dr. Aletta Bonn, Vorreiterin in der Citizen-Science-Bewegung in Deutschland, gern viel stärker für die Wissenschaft nutzen. „Zum Beispiel für die großflächige Ökosystemforschung sei Citizen Science ein echter Gewinn“, betont Bonn. „Die Datenerhebung von hunderten Freiwilligen können die Grundlage für wissenschaftliche Arbeiten liefern.“

Wie das ganz konkret aussehen kann, stellte Rainer Borcherding vor. Der Mitarbeiter der Schutzstation Wattenmeer hat die BeachExplorer-App entwickelt. „Citizen Science will Menschen an Naturbeobachtung heranführen und diese Naturbeobachter wiederrum zur Datenerfassung anregen“, so Borcherding. Die App erleichtert den Besuchern des Wattenmeers die Artenbestimmung ihrer Funde am Strand und sammelt gleichzeitig Daten zum Vorkommen der Meeresbewohner an der Nordseeküste. Die aufbereiteten Daten werden dann an die deutschlandweite Sammelstelle www.Naturgucker.de übermittelt, die auch eine App zur Meldung von allen Pflanzen und Tieren entwickelt hat.

Nach der Theorie ging es  raus in den Garten der DBU, um selbst als „Naturgucker“ aktiv zu werden. Mit Hilfe von Artenbestimmungsbüchern und den beiden Biologen konnten die Workshop-Teilnehmenden einige Insekten- und Pflanzenarten bestimmen und deren Vorkommen gleich mit Standortangabe über die App melden.