11.06.2017 | Workshop Konsum und Lebensstile: Ecuador – Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit?

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Konsum JuZuvie17 © Michael Münch/Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Michael Berning, DBU Stipendiat und Doktorand der Universität Bremen, referiert zu "Buen vivir" - dem guten Leben
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von Inke Kühl

„Konsum und Lebensstile: Buen vivir - Nachhaltigkeit (er)leben“ - Das ist der Titel des Workshops von Michael Berning, DBU Stipendiat und Doktorand der Universität Bremen. Buen vivir, Spanisch für „das gute Leben“, steht für ein Leben in Zufriedenheit und den Dialog zwischen den Menschen und der Natur. 2008 wurde die Verfassung Ecuadors, eines der Länder mit der größten biologischen Vielfalt der Welt, reformiert. Als erstes Land der Erde nahm es die "Pachamama", die Mutter Erde, in die Verfassung auf. Ihr wurde das Recht zu leben, zu bestehen und sich zu erneuern zugesprochen. Die Rechte der Natur können vor Gericht von Einzelpersonen oder Verbänden eingeklagt werden. Ein Beispiel hierfür sind die Yasuni-Prozesse: Im Regenwald Ecuadors wollten Ölfirmen die Rohölvorkommen erschließen, dagegen wurde Klage eingereicht und die Ölförderung lief nicht an. Die Firmen wurden dafür aus einem Fonds entschädigt, der zum Schutz der Natur angelegt wurde.

Im Anschluss an den Vortrag gingen die Workshop-Teilnehmenden in die Projektentwicklungsphase. Die Impulsfragen „Wie erreiche ich, mich mehr für den Schutz der Biodiversität einzusetzen?“, „Was können wir von Ecuador lernen?“ und „Wie können wir ein Bewusstsein für die Natur schaffen?“ führten zu einer lebhaften Diskussion, inwiefern das Konzept Ecuadors‘ auch auf andere Länder übertragbar ist. Am Ende des Workshops entstanden erste Projektideen, die die Teilnehmenden im Laufe des Kongresses noch weiterentwickelten.