11.06.2017 | Exkursion: Stadtnatur Osnabrück – Achtung, wild!

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Wildpflanzen JuZuVie17 © Christian Tegge/Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Kann man das wohl essen?
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von Christian Tegge

Als ob: Wildnis gibt’s bei uns doch gar nicht mehr! Falscher Kontinent. Und sicher nicht mitten in Osnabrück. Oder etwa doch?

Freudestrahlend wartete Kathrin Kiehl, Professorin für Vegetationsökologie und Botanik an der Hochschule Osnabrück, bei herrlichstem Wetter am Eingang des Friedensparks auf uns. So öko, wie eine Professorin nur aussehen kann, strahlte aus der sympathischen Frau der personifizierte Lehrauftrag für junge, interessierte Menschen. Sie führte uns über Stock und Stein durch den vielfältigen Park, während sie uns Schritt um Schritt neue wilde Kreaturen in die Hand drückte. Dabei, so selbstverständlich und leichtfüßig, als sei es ein Versehen, erklärte sie uns die Welt urbaner Ökosysteme, sehr zur Freude der interessierten Nachwuchs-Botanikerschaft. Und die Stadt-Wildnis schien unerschöpflich. Hexenkraut, stinkender Waldziest und der gemeine echte oder echt gemeine Baldrian sind nur drei der wilden Bestien, die uns bei unserem Abenteuer Wildnis begegneten, verpackt in ökologisch-botanischer Fachkompetenz oberster Güteklasse.

'Ne Menge Wildnis in Osnabrück also. Wenn auch urban, sozusagen menschengemacht. Ohne uns wäre hier Wald. Aber dort hat der Wert dieser Wildnis seine Wurzeln. Unser Einfluss auf die Landschaft über mehr als 1000 Jahre hat zu einer riesigen Biodiversität geführt. Und die gilt es zu schützen, so Prof. Kiehl. Da gehen wir Teilnehmenden mit, keine Frage. Und sind wild auf mehr davon.