von Janinka Lutze
Mit kurzer Hose und T-Shirt bei minus 18°C: Genau das erwartete die Teilnehmenden dieses Workshops, die eine Saatgutgenbank besuchten. Hier werden in einem gekühlten Raum zahlreiche Samen verschiedenster Pflanzenarten gelagert. Doch vor dem Besuch erklärte der Referent, Dr. Peter Borgmann, Hochschule Osnabrück, worum es bei der Erstellung von Saatgutgenbanken geht und warum diese überhaupt notwendig sind.
Viele Arten verschwinden: Teilweise nur aus bestimmten Regionen, teilweise ganz. Einige Arten sind für Menschen, neben ihrem Eigenwert, sehr nützlich. Als Beispiel wurde die Arnika-Pflanze vorgestellt, die medizinisch nutzbar und gleichzeitig eine von 90 Verantwortungsarten Deutschlands ist. Anhand dieser erklärte der Referent die Vorgehensweise der Saatgutgenbanken: Die drei wichtigsten Schritte hierbei sind das Saatgutsammeln, die Erhaltungskultur sowie die Wiederansiedlung. Neben der Saatgutbank selbst, zeigte Herr Borgmann den Teilnehmenden auch die Erhaltungskultur, also die kleinen Pflanzen, die später für die Wiederansiedlung genutzt werden. Bei der Wiederansiedlung wird darauf geachtet, die Pflänzchen nur an dem Ort zu pflanzen, an dem auch die Samen entnommen wurden. In Deutschland gibt es für das Saatgut 25 sogenannte Regiosaatgut-Regionen. Somit soll nur Saatgut aus der jeweiligen Region genutzt werden, um einen durch den Menschen erzeugten Genaustausch zu verhindern.
Neben der Erhaltung der Arten sind vor allem der Schutz und die Vernetzung der Lebensräume sehr wichtig.