DBU aktuell - Umweltbildung III/2016

Themen in dieser Ausgabe: Kampagne #selfmadefuture - Fachforum zu MINT-Umweltbildung - Ecodesign: Ausstellung zu nachhaltigem Produktdesign - Workshop zur App KEEP COOL mobil - Grundschulkinder als "AQUA-AGENTEN" - Initiative "denkmal aktiv"

Fahrradanhänger „Hinterher“ © IDZ | Anna Miko
Der Fahrradanhänger „Hinterher“, Gewinner des Bundespreises Ecodesign 2015
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Wanderausstellung Ecodesign © IDZ
Die Wanderausstellung präsentiert gute Beispiele für Ecodesign
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Workshop Ecodesign © IDZ
Workshop in Düsseldorf mit der Umweltwissenschaftlerin Dr. Ulrike Eberle
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4.) Ecodesign: Umweltverträgliche und materialeffiziente Produktgestaltung

Mehr als 80 Prozent der Umweltauswirkungen eines Produktes lassen sich der Entwicklungs- und Designphase zuordnen. Daher ist die Entwicklung und Gestaltung umweltverträglicher Produkte ein wichtiges Instrument, um negative Auswirkungen auf die Umwelt zu vermeiden. Bisher ist die herkömmliche Design- und Unternehmenspraxis allerdings häufig durch ökonomische Vorgaben sowie Zeit- und Innovationsdruck geprägt. Diese Haltung steht zu den Grundsätzen ökologischen Designs mit dem Ziel einer Verlängerung der Lebens- und Nutzungsdauer von Produkten im Widerspruch. Bei der Anwendung ökologischer Prinzipien in der Design- und Unternehmenspraxis können eine Reihe von Hürden oder Hemmnissen auftauchen, so kann die Umstellung auf umweltverträgliche Materialien und Herstellungsweisen mit hohen Kosten verbunden sein oder die Funktion einschränken.

Das Projekt Ecodesign vom Internationalen Design Zentrum Berlin e.V. (IDZ) will dazu beitragen, diese bestehende Hürden und Hemmnisse abzubauen und die Akzeptanz für das Thema Ecodesign zu erhöhen. Produkte, Dienstleistungen und Systeme sollen nach den Grundprinzipien Lebenszyklusdenken, Langlebigkeit (auch ästhetische Langlebigkeit), verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen und Vermeidung von Schadstoffen und Abfällen gestaltet werden. Dabei soll der gesamte Lebenszyklus eines Produktes berücksichtigt werden – von der Rohstoffgewinnung über die Produktion, Distribution und Nutzung bis hin zur Verwertung oder Entsorgung. Das IDZ möchte vor allem kleine und mittlere Unternehmen erreichen. Um eine systematische Integration von Ecodesign in die Design- und Unternehmenspraxis zu unterstützen, benötigen die Unternehmen mehr Wissen und mehr Austausch im Netzwerk sowie Vorbilder aus der Unternehmenspraxis.

Um diese Ziele zu erreichen wird mit Unterstützung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) ein umfassendes Kommunikationskonzept entwickelt, das auf dem bereits existierenden Bundespreis Ecodesign und die bis 2014 begleitende Wanderausstellung (von BMUB/UBA gefördert) aufbaut. Ziel ist es, in mindestens 24 Qualifizierungs- und Begleitveranstaltungen den Austausch von Praxiswissen zur ökologischen Produktentwicklung zwischen Unternehmen, Wissenschaft und Verbrauchern zu stärken. Gleichzeitig wird die Wanderausstellung bedarfsgerecht im Sinne der anwenderbezogenen Verbreitung für KMUs inhaltlich und kommunikativ überarbeitet.

AZ 32319