Seit Herbst 2015 fördert die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) mit einem Sonderprogramm Projekte, bei denen die Integration von Flüchtlingen über den Umweltschutz unterstützt wird. Es ist dabei ein besonderes Anliegen der DBU, gezielt auch Kooperationsvorhaben von Umwelt- und Sozialverbänden zu unterstützen.
Eines dieser Projekte ist „Zukunftsperspektive Umwelthandwerker – Kompetenzfeststellung und Weiterbildung für Flüchtlinge“. Das Zentrum für Energie-, Wasser- und Umwelttechnik der Handwerkskammer Hamburg qualifiziert geflüchtete Menschen und bringt sie in höherwertige Arbeit. Aufbauend auf ihren technischen Vorerfahrungen sollen sie als Fachkräfte die Energiewende in Deutschland mit unterstützen.
Elektro-Motoren montieren, effiziente Heizungsanlagen installieren oder andere Aufgaben im Umwelthandwerk: Nach dem Ermitteln ihrer Vorqualifikation sollen 22 junge Männer im Februar den bundesweit einzigartigen Lehrgang „Technik – Umwelt – Deutsch“ beginnen. Das Projekt „Zukunftsperspektive Umwelthandwerker“ will beispielhaft einen Weg aufzeigen, wie Integration in Deutschland gelingen kann und die Frage beantworten, welche Aufgaben qualifizierte Flüchtlinge auch zur Umsetzung der Energiewende übernehmen können. Hierzu wurde speziell für die Umwelttechnik das Modell entwickelt, wie die Kompetenz der geflüchteten Menschen aus Kriegs- und Krisengebieten festgestellt werden kann und welche Anforderungen eine mehrstufige Weiterbildung hat. Sobald das Modell zur Qualifizierung von Flüchtlingen für Umweltberufe funktioniert, soll es im gesamten Bundesgebiet verteilt werden.
Die teilnehmenden Männer aus Syrien, Eritrea, Iran, Irak und Afghanistan wurden in Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter team.arbeit.hamburg sowie dem „Netzwerk zur beruflichen Integration für Migrantinnen und Migranten“ (NOBI) und den Hamburger Trägern der Flüchtlingshilfe ausgewählt. Viele von ihnen bringen bereits technische Diplome aus den Fluchtländern mit. In dem fünfmonatigen Lehrgang erhalten sie fachsprachlichen Unterricht und werden für weiterführende umwelttechnische Fachlehrgänge vorbereitet. Ergänzt wird dies durch praktische umwelttechnische Werkstattübungen sowie zahlreiche Exkursionen und Betriebsbesuche im Bereich Energie und Umwelt. Parallel unterstützt das Projektteam sie bei der Suche nach der passenden Anschlussperspektive.
Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier.
AZ 35001