DBU aktuell - Umweltbildung III/2017

Themen in dieser Ausgabe: Ausstellung Speicherwelten - Integration und Gebäude-Restaurierung - nachhaltige Mobilität - Jugendkongress Biodiversität

35000_Baudenkmal_1_vorher © Deutsches Fachwerkzentrum Quedlinburg e. V.
Gemeinsam restaurierter Bunter Hof in Osterwieck vor...
35000_Baudenkmal_2_nachher © Deutsches Fachwerkzentrum Quedlinburg e. V.
... und nach der Sanierung

3.) Integration und Restaurierung – Geflüchtete unterstützen die Rettung historischer Baudenkmäler

Die Umwelt schützen durch nachhaltige Bausanierung, ökologische Bewusstseinsbildung fördern und außerdem die Integration ausländischer Fachkräfte in Deutschland verbessern. Alle drei Ziele werden durch das Projekt „Integrativer Ort Bau Denkmal!“ des Deutschen Fachwerkzentrums Quedlinburg e. V. verwirklicht; gefördert unter anderem von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt und der Commerzbank-Stiftung.

In Seminaren erlernen Geflüchtete und Zugewanderte zunächst die theoretischen Grundlagen einer Ressourcen schonenden, energetisch sinnvollen und denkmalgerechten Sanierung historischer Bauten. Anschließend wird praktisch mit angepackt und in gemischten Teams die Restaurierung von wertvollen Kulturgütern vorangebracht. Es wird gemauert, verputzt, Holz restauriert, wobei von Hammer und Meißel bis hin zum Glasfaserpinsel die ganze Palette althergebrachter wie auch moderner Werkzeuge zum Einsatz kommt.

Auf ein hohes fachliches Niveau wird dabei ebenso Wert gelegt wie auf eine hohe soziale Wirksamkeit: Unternehmen und Handwerksbetriebe sowie die lokale Öffentlichkeit sind von Beginn an eingebunden. Claudia Hennrich, Geschäftsführerin des Fachwerkzentrums, betont: „Flüchtlingen sollen perspektivisch erste Kontakte zu potenziellen Arbeitgebern vor Ort ermöglicht werden. Bei der ortsansässigen Bevölkerung wollen wir Aufmerksamkeit schaffen, für die nachhaltige Nutzung eines Kulturguts wie auch für die Chancen einer aktiven Integration“.

So werden historische Baudenkmäler vor dem unwiederbringlichen Verfall gerettet und aus verlassenen Ruinen entstehen neue Treffpunkte für die Gemeinde. Im jahrhundertealten Bunten Hof in Osterwieck sind zum Beispiel heute Teile der Stadtbibliothek und behindertengerechte Wohnungen untergebracht.

Für dieses gelungene Projekt ist die Anerkennung als „Ausgezeichneter Ort im Land der Ideen“ in 2017 eine weitere Bestätigung seiner erfolgreichen Arbeit in den Bereichen Nachhaltigkeit, ökologische Bewusstseinsbildung sowie Integration (Impressionen vom Festakt finden Sie auf Facebook).

AZ 35000/03