DBU aktuell - Umweltbildung III/2020

Themen in dieser Ausgabe: Zirkuläres Wirtschaften im "Haus der Materialisierung" – Zusatzqualifikation in puncto Nachhaltigkeit für Azubis im Bäckerei- und Konditorenhandwerk – Umwelt und Kulturgüter: Vorstellung des DBU-Förderthemas – Stadtparks als Knotenpunkte der Klimabildung in der Ukraine – Terminhinweis: Talk mit Luisa Neubauer und DBU-Chef Alexander Bonde

Haus der Materialisierung, AZ: 35122/01-44  © Teschner
Im September ist das "Haus der Materialisierung" eröffnet worden.
Download
Haus der Materialisierung AZ 35122 © Teschner
Das "Haus der Materialisierung" erforscht eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft im Kontext innovativer Stadtentwicklung und bietet vielfältige Möglichkeiten für gemeinschaftliche Erfahrungen und den direkten Austausch.
Download

2.) Kompetenzaufbau und Umweltkommunikation im „Haus der Materialisierung“ in Berlin

Geleitet von Ideen einer zirkulären und ressourcenschonenden Wirtschaft, hat sich eine Gruppe aus Initiativen zusammengeschlossen, um das erste multidisziplinäre urbane Zentrum für zirkuläres Wirtschaften in Berlin zu gründen: das Haus der Materialisierung (HdM). Im September ist es offiziell eröffnet worden. Das Haus der Materialisierung entsteht im Zuge der Pioniernutzungen im Haus der Statistik, einem städtebaulichen Modellprojekt im Herzen Berlins nahe des Alexanderplatzes, das von fünf Kooperationspartnern (Koop5) aus Zivilgesellschaft und Verwaltung entwickelt wird.

Ein einmaliges Reallabor

Über einen Zeitraum von drei Jahren werden neue Strukturen der Verortung, Vernetzung und Kommunikation für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft im Kontext innovativer Stadtentwicklung erforscht, erprobt und dokumentiert. „Die aktuellen Aktivitäten im Haus der Materialisierung bieten ein einmaliges Reallabor mit hoher Symbolkraft und starken Modelcharakter“, sagt Projektleiterin Prof. Dr. Vera Susanne Rotter von der Technischen Universität Berlin. Das DBU-geförderte dreijährige Forschungsprojekt „Reallabor Zirkuläres Wirtschaften im urbanen Kontext: Umweltkommunikation im Haus der Materialisierung", begleitet die Suche nach Wegen in Richtung einer alternativen Materialwirtschaft.

Upcycling- Workshops, Verleih- und Repair-Initiativen

An der Umsetzung des Verbundprojektes sind neben der Technischen Universität Berlin, Fachgebiet Kreislaufwirtschaft und Recyclingtechnologie auch die Entwicklungsgenossenschaft ZKB ZUsammenKUNFT Berlin eG – Genossenschaft für Stadtentwicklung, die „Material Mafia“ und der Verein „Circular City – Zirkuläre Stadt“ beteiligt. Die Gruppe der beteiligen Initiativen und Personen wuchs bereits seit Aufnahme der Tätigkeit auf 24 Organisationen und 42 Personen an. Konkret geht es beim HdM um Materialkreisläufe für Rest- und Gebrauchtwaren und Lebensmittel sowie um Ideen, die verbreitet werden sollen. Es werden Kurse zu den Rohstoffen Holz, Textil und Metall angeboten, aber auch Upcycling- Workshops, Verleih- und Repair-Initiativen, Sozial- und Bildungsarbeit. Städtisches Gärtnern und Ausstellungen bieten Raum für gemeinschaftliche Erfahrungen und den direkten Austausch mit der Nachbarschaft. Diese vielfältigen Möglichkeiten sind ab jetzt regelmäßig öffentlich zugänglich – für Bildungszwecke, für Kunst- und Kulturschaffen, für Haushalt und Alltag.


DBU-AZ 35122