DBU aktuell - Umweltbildung IV/2021

In unserem Umweltbildungsnewseltter stellen wir verschiedene Projekte aus dem Bildungsbereich vor.

Die Schülergruppe aus Gröningen. Foto: C. Friedrich, Gröningen. © C. Friedrich, Gröningen.
Die Schülergruppe aus Gröningen
Download
Die Schülergruppe des Ruhr-Gymnasiums Witten beim Besuch im Schülerlabor der Ruhr Universität Bochum. © T. Schröder, Witten
Die Schülergruppe des Ruhr-Gymnasiums Witten beim Besuch im Schülerlabor der Ruhr Universität Bochum
Download

2.) Wenn Schülerinnen und Schüler zu Denkmalpflegenden werden

Schädliche Umwelteinflüsse belasten die Gesundheit von Menschen und Tieren und beeinträchtigen Pflanzen. Was viele nicht wissen: Sie können sogar Stein zersetzen und gefährden damit auch historische Denkmäler, indem sie ihren Verfall drastisch beschleunigen.

Denkmäler dienen als Lernorte

Das DBU-Projekt „Lernen am Denkmal. Schädliche Umwelteinflüsse auf das Kulturerbe anschaulich im Schulunterricht vermitteln“ bringt das Wissen über Denkmäler und die Gefährdungen, denen sie ausgesetzt sind, in den Schulunterricht. Eingebettet in das Schulprogramm „denkmal aktiv“ der Deutschen Stiftung Denkmalschutz dienen sie dabei als anschauliche Lernorte. Erstmals bindet die Deutsche Stiftung Denkmalschutz in diesem Schuljahr zwei Schülerlabore ein: Das YLAB der Georg-August-Universität Göttingen und das Alfried Krupp-Schülerlabor der Ruhr-Universität Bochum. Insgesamt nehmen sechs Schulen mit „denkmal aktiv“-Projekten an dem Vorhaben teil.

Schülerlabore setzen unterschiedliche Schwerpunkte

Schulen und Schülerlabore arbeiten in dem Projekt zusammen. Im Zentrum steht dabei die Auseinandersetzung mit schädlichen Umwelteinflüssen an einem Denkmal oder einem historischen Gebäude. Die jeweiligen Schülerlabore unterstützen die Projekte mit handlungs- und praxisbezogenen Workshops und setzen dabei unterschiedliche Schwerpunkte: Das YLAB Göttingen begleitet ein geisteswissenschaftliches Projekt der Freien Schule Gröningen, in dessen Mittelpunkt das örtliche Germania-Denkmal steht. In den Denkmalsockel wurden die Namen aller Gröninger eingelassen, die im Deutsch-Dänischen Krieg von 1864 ihr Leben verloren. Die Namen sind heute kaum noch zu lesen, Verschmutzungen und Verfall machen der Statue zu schaffen. Im Geisteswissenschaftlichen Schülerlabor der Universität Göttingen wollen die Schülerinnen und Schüler lernen, wie man teils verwitterte Inschriften entziffert und deuten kann. Welche Möglichkeiten der Restaurierung es gibt, erfährt die Lerngruppe von einem denkmalerfahrenen Steinmetz.

Schutz und Erhalt von Baudenkmälern

Das Alfried-Krupp-Schülerlabor begleitet fünf Projekte an Schulen in Nordrhein-Westfalen. Im Mittelpunkt stehen technisch-naturwissenschaftliche Fragestellungen mit starker experimenteller Ausrichtung. Im Projekt am Ruhr Gymnasium Witten geht es um die Einflüsse des Straßenverkehrs auf die Bausubstanz von Denkmälern. Im Fokus stehen dabei der Altbau des eigenen Schulgebäudes, ein inmitten der Wittener Innenstadt gelegener Natursteinbau aus dem 19. Jahrhundert und – als Referenzobjekt – die aus dem 14. Jahrhundert stammende Ruine der Burg Hardenstein. Sie ist durch ihre Lage in einem Naturschutzgebiet an der Ruhr von Verkehrseinflüssen weitgehend verschont geblieben. Im Alfried Krupp Schülerlabor hat die Lerngruppe mit der Hilfe von selbst programmierten Sense-Box-Elektronikbausätzen Feinstaubmessgeräte gebaut und vor Ort erste Feinstaubkonzentrationen bestimmt. Als nächstes stehen Messungen am Schulgebäude sowie an der Ruine der Burg Hardenstein an, um die Feinstaubauswirkungen aus Umwelt und Verkehr näher unter die Lupe zu nehmen.

Der Förderschwerpunkt „Schädliche Umwelteinflüsse“ wird auch im kommenden Schuljahr wieder im Rahmen des Schulprogramms „denkmal aktiv“ der Deutschen Stiftung Denkmalschutz ausgeschrieben. Interessierte Schulen können sich zwischen März und Mai 2022 bewerben. Informationen dazu unter: www.denkmal-aktiv.de.

DBU AZ: 35525