DBU aktuell - Umweltbildung I/2022

In unserem Umweltbildungsnewsletter stellen wir verschiedene Projekte aus dem Bildungsbereich vor.

Das yooweedoo-Team unterstützt die jungen Unternehmerinnen und Unternehmer beim Aufbau ihrer Projekte, Vereine und Start-ups. © yooweedoo
Das yooweedoo-Team unterstützt die jungen Unternehmerinnen und Unternehmer beim Aufbau ihrer Projekte, Vereine und Start-ups.
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Fahrrad aus Bambus my Boo © Robert Strehler
my Boo stellt Fahrräder mit Rahmen aus Bambus her, welcher in Ghana angebaut, geerntet und verarbeitet wird.
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Goldeimer Trockentoilette © Jessica Zumpfe
Die Trockentoilettenprodukte von Goldeimer
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5.) Empowerment for Change – Zukunftsmacherinnen und Zukunftsmacher verändern die Welt

Die Zukunft mitgestalten und die Welt zu einem besseren Ort machen, darum geht es bei dem Projekt „Empowerment for Change – Ein Qualifizierungsprogramm für Studierende und Akteurinnen und Akteure in Verbänden des Umwelt- und Naturschutzes". Der Ansatz: Junge Menschen für Projekte begeistern, die das nachhaltige Bewusstsein stärken und sie bei der Gründung von ökologisch und sozial nachhaltigen Projekten, Organisationen und Unternehmen unterstützen. „Wir betrachten die Fähigkeit, für gesellschaftliche Probleme selbst eine Lösung entwickeln und umsetzen zu können, als eine Schlüsselkompetenz junger Menschen, vielleicht sogar als die Schlüsselfähigkeit für eine nachhaltige und demokratische Entwicklung der Gesellschaft“, sagt Projektleiter Prof. Christoph Corves von der Kiel School of Sustainability der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. „Das Ziel des Projekts war es, möglichst vielen jungen Menschen zu ermöglichen, diese Fähigkeit zu erlernen“, so Corves weiter.

Während der einjährigen Gründungsphase durchlaufen die Teilnehmenden mehrere Etappen

Bevor das DBU-Projekt 2015 startete, wurde mit Unterstützung durch den Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), die Landesregierung Schleswig-Holstein und weiterer Förderer das Projekt „yooweedoo" aufgebaut. Die digitale Plattform stellt Strukturen bereit, die das DBU-Projekt weiterentwickelt hat.
Das yooweedoo-Lernprogramm ist Kern des DBU-Vorhabens. Es zeigt, wie gesellschaftliche Herausforderungen unternehmerisch gelöst werden können und unterstützt die jungen Unternehmerinnen und Unternehmer beim Aufbau nachhaltiger, gemeinwohlorientierter und sozialunternehmerischer Projekte, Vereine und Start-ups. Während der einjährigen Gründungsphase durchlaufen die Teilnehmenden mehrere Etappen:

Phase 1: Planung von Projekten (Oktober - Januar). Sie enthält Online-Lernmodule, Workshops und eine individuellen Projektberatung.

Phase 2: Ideenwettbewerb (Februar - März). Von 2016 bis 2020 wurde jeweils im Februar/März ein Ideenwettbewerb durchgeführt, in dem sich die Gründerteams mit ihren Ideen um eine Förderung bewerben konnten. Die Auswahl der zu fördernden Vorhaben erfolgte durch eine Jury, in der auch die DBU vertreten war. Zusätzlich wurde ein Publikumspreis ausgeschrieben, über dessen Vergabe online abgestimmt wurde. Die Vergabe der Mittel erfolgte durch den Generalsekretär der DBU.

Phase 3: Die Umsetzung der im Ideenwettbewerb geförderten Vorhaben (April - September). Die Gründer-Teams wurden dabei unterstützt durch:

  • Kleinprojektförderung (bis zu 2.000 Euro pro Vorhaben)
  • Teilnahme am yooweedoo Summer Camp, bei dem Expertinnen und Experten zum Thema Gründung Impulse geben
  • Individuelle Beratung durch das yooweedoo Team
  • Zusätzliche Beratung durch externe Expertinnen und Experten, zum Beispiel zu Rechtsfragen

Junge Ideen für eine nachhaltigere und gerechtere Welt

Während der Projektlaufzeit von Juli 2015 bis September 2020 wurden insgesamt 40 Vorhaben gefördert. Darunter sind Firmen wie: „My Boo“ ­­– ein Fahrradhersteller aus Kiel, der Räder aus Bambus anfertigt. Der Bambus wird in Ghana angebaut und geerntet und auch die Rahmen werden in einer durch das Projekt entstandenen Werkstatt dort gebaut. „Goldeimer“ stellt Trockentoiletten etwa für Festivals her und unterstützt weltweit Sanitärprojekte, „rematter“ nutzt Seegras als Grundlage für nachhaltige Papierboxen oder Lampenschirme, „ResteRitter“ produzieren in Handarbeit Fruchtaufstriche, Chutneys und Säfte aus vor der Mülltonne geretteten Lebensmitteln.

Um das Projekt über die Grenzen Schleswig- Holsteins hinaus bekannt zu machen, wurde zudem eine Strategie entwickelt, mit deren Hilfe auch Studierende anderer Hochschulen erreicht werden können. Außerdem haben Hochschulen und zivilgesellschaftliche Organisationen als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren das Projekt zum Anlass genommen, eigene Lernprogramme für Zukunftsmacherinnen und -macher zu entwickeln.
Damit haben Corves und sein Team ihre Projektziele erreicht und zum Teil sogar deutlich übertroffen. „Das Projekt ist sehr erfolgreich verlaufen“, sagt der Projektleiter. Der Erfolg zeigt sich auch darin, dass Corves für die Aktivitäten im Rahmen des Projekts yooweedoo 2020 den Ars legendi Preis des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft erhielt. Der Ideenwettbewerb wird weiterhin mit großem Erfolg durchgeführt. Im Februar sind 42 Bewerbungen eingegangen – eine Rekordzahl.

Weitere Infos dazu in unserem #Spotlightprojekt unter: https://www.dbu.de/2985ibook84715_38668_.html

DBU-AZ.: 32569