DBU aktuell - Umweltbildung III/2022

In unserem Umweltbildungsnewsletter stellen wir verschiedene Projekte aus dem Bildungsbereich vor.

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Wie kann ehrenamtliches Engagement für die nachhaltige Entwicklung in Kommunen gestärkt werden? Dieser Frage widmet sich die HNE im DBU-Projekt.

2.) Engagiert für die Zukunft – Kommunalpolitische Bildung für nachhaltige Entwicklung

Kommunalpolitik ist ein wichtiger Baustein für das Demokratieverständnis. Sie übernimmt eine Schnittstellenfunktion zwischen den Bürgerinnen und Bürgern und der Politik auf Landes- und Bundesebene. Denn sie muss entsprechende gesetzliche Vorgaben um- und durchsetzen und die Bürgerinnen und Bürger darüber informieren. Mit der politischen Arbeit vor Ort ist großes Potenzial verbunden. Denn sie kann die Menschen motivieren, sich konkret für eine nachhaltige Entwicklung ihrer Gemeinde, ihres Stadtteils oder Quartiers einsetzen.

Ehrenamtliches Engagement braucht Unterstützung

Doch vielfach mangelt es an Wissen, was auf kommunaler Ebene (rechtlich) möglich und machbar ist, an Ideen und Anregungen, an guten Beispielen und Vorbildern. Vor allem in kleineren Städten und Gemeinden sind Bürgerinnen und Bürger mit größerem Hintergrundwissen zu den Anforderungen einer nachhaltigen Entwicklung eher selten. Zudem sinkt die Bereitschaft, in kommunalen Gremien mitzuarbeiten, stetig: Die ehrenamtliche Arbeit ist zeitintensiv, und nicht selten bekommen Kommunalpolitikerinnen und -politiker den Frust der Bevölkerung direkt ab.

Lokale Handlungsmöglichkeiten erkennen und nutzen

Vor diesem Hintergrund erstellt die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde im DBU-Projekt ein umfassendes Bildungsprogramm. Es sollen zwei Ziele verfolgt werden: Zum einen sollen ehrenamtlichen Kommunalpolitikerinnen und -politikern die größeren Zusammenhänge ihrer lokalen Aktivitäten und Entscheidungen verdeutlicht und lokale Handlungsmöglichkeiten zur Unterstützung einer nachhaltigen Entwicklung aufgezeigt werden. Damit sollen sie konkret unterstützt werden, sich für eine nachhaltige Entwicklung in ihrer Gemeinde zu engagieren. Zum anderen sollen Studierende im Nachhaltigkeitsbereich an kommunalpolitische Themen, Problemfragen und Lösungsansätze herangeführt werden. Dabei sollen sie in die Lage versetzt werden, eigene Ideen in die Kommunalpolitik einzubringen.

Aufgebaut ist das Bildungsprogramm in Modulen: Es gibt drei inhaltliche Module und zwei Module, die die Projektsteuerung und die Öffentlichkeitsarbeit umfassen. Das Vorhaben fokussiert sich auf kleine Städte und Gemeinden in den Bundesländern Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Eine im Projekt erstellte Informations- und Austauschplattform soll für ehrenamtliche Kommunalpolitikerinnen und -politiker aus ganz Deutschland geöffnet werden.

AZ 38210