Newsletter des Stipendienprogrammes vom 31.03.2014

Infos aus dem Stipendienprogramm - Nr. 54 - Ausgabe I 2014

Das große Solarzellen 1x1
Das große Solarzellen 1x1
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12.) DBU-Fachkolloquium "Das große Solarzellen 1x1"

Für unseren Workshop „Das große Solarzellen 1x1“ fanden sich 13 Teilnehmer am Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme in Freiburg ein.

Der Workshop gliederte sich in zwei Tage, die zum Ziel hatten, den Teilnehmenden einen Überblick sowohl über Solarzellentheorie, -forschung und -herstellung als auch über die Marktlage und die Entwicklung und Integration der Solarenergie in den deutschen Strommix zu vermitteln.

Tag eins stand hierbei unter der Thematik der Silicium-Solarzelle und begann mit Vorträgen zur Physik der Solarzelle und einem Überblick über den Solarzellenmarkt. Daran schloss sich eine Stunde zur Produktionskette von Siliciumsolarzellen an, die mit einer Führung durch die Produktions-Pilotlinie im Fraunhofer ISE Photovoltaik-Technologie Evaluationscenter (PV-TEC) fortgesetzt wurde. Hierbei konnten die Teilnehmer Schritt für Schritt die einzelnen Prozesse (teils im laufenden Betrieb) beobachten und erfragen, welche von der Silicium-Scheibe bis zur fertigen Solarzelle durchlaufen werden. Der Nachmittag wurde mit einem Überblick über Materialkreislauf, Charakterisierung und Simulation von Solarzellen abgerundet. Als Abendvortrag fand ein Vortrag zu den Kosten von photovoltaischer Energiegewinnung gegenüber anderen nichtfossilen und fossilen Energieerzeugungsarten und der Untersuchung der börslichen Preisfindung am Strommarkt großen Anklang. Die umfangreiche Diskussion nach dem Vortrag wurde in ein Abendessen im Restaurant „Paradies“ überführt, mit welcher der Abend ausklang.

Tag zwei stand im Lichte alternativer Solarzellentechnologien. Zunächst fuhren die Teilnehmer zur Firma Soitec Solar in Freiburg, eine frühere Ausgründung des Fraunhofer ISE. Soitec Solar baut Solarkraftwerke, welche mit der Technologie der Konzentrator-Photovoltaik funktionieren. Firmenleiter Hansjörg Lerchenmüller gab hierzu einen ausführlichen Vortrag, der von vielen Fragen begleitet war, und bot anschließend eine Demonstration der hergestellten Solarmodule in der Werkshalle an. Nach dem gut zweistündigen Programm wurde der Workshop am Fraunhofer ISE fortgesetzt. Vorträge zu organischen Solarzellen sowie fortgeschrittenen Konzepten zur Verbesserung der optischen Solarzelleneigenschaften beendeten den physikalischen Teil des zweiten Tages. Einer anschließenden Feedbackrunde folgte der Abschlussvortrag von Herrn Andreas Bett, welcher die photovoltaische Energiegewinnung in einen historischen und gesellschaftlichen Kontext setzte und die weiteren Entwicklungschancen und -möglichkeiten der regenerativen Energieerzeugung beleuchtete.

Trotz anspruchsvoller Ausflüge in die Halbleiterphysik zogen die Teilnehmer nach eigenem Bekunden ein durchweg positives Fazit. Wir konnten als Veranstalter den Eindruck gewinnen, dass wir bei vielen Begeisterung für anwendungsnahe Physik und Technik wecken und alte Kenntnisse wieder auffrischen konnten. Genauso fanden die politischen und gesellschaftlichen Vorträge großen Anklang, da das Thema regenerative Energieerzeugung doch bei jedem irgendwie im Kopf steckt – vielleicht haben wir da dem ein oder anderen auch eine neue Dimension oder zumindest neue Facetten des Denkens über die Energiewende eröffnen können.

Alles in allem haben die zwei Tage in Freiburg sowohl den Teilnehmern als auch den Veranstaltern großen Spaß bereitet. Von unserer Seite können wir die Veranstaltung von Workshops auch nur zur Nachahmung empfehlen. Der fachliche und persönliche Austausch mit anderen Stipendiaten, gerade auch mit fachfremden, ist eine einmalige Gelegenheit und bereichert die Promotionszeit ungemein!

Nico Wöhrle

DBU-Stipendiat