DBU aktuell Nr. 10 | 2019

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Risiken und Nebenwirkungen für Mensch und Planeten im Blick: Dr. Eckart von Hirschhausen (Mitte) mit Dr. Lilian Busse (UBA) und DBU-Generalsekretär Alexander Bonde in der neuen Ausstellung © Prof. Dr. Markus Große Ophoff (DBU)
Risiken und Nebenwirkungen für Mensch und Planeten im Blick: Dr. Eckart von Hirschhausen (Mitte) mit Dr. Lilian Busse (UBA) und DBU-Generalsekretär Alexander Bonde in der neuen Ausstellung

1.) Umweltschutz ist auch Gesundheitsschutz – neue Ausstellung eröffnet

»Wir müssen nicht ‚das Klima‘ oder ‚die Erde‘ retten – sondern uns! Die Erde kann gut ohne uns, wir aber nicht ohne die Erde. Gesunde Menschen gibt es nur auf einem gesunden Planeten«, so Dr. Eckart von Hirschhausen Ende November bei der Eröffnung der interaktiven Ausstellung »Planet Gesundheit« von Umweltbundesamt (UBA) und DBU. Der Arzt, Komiker und Unterstützer von »Scientists for Future« wirkte bei der Entwicklung der Ausstellung mit und ist in zwei Audio­stationen zu hören.

Auch DBU-Generalsekretär Alexander Bonde ging in seinem Grußwort auf die Zusammenhänge zwischen Klimawandel und Gesundheit ein. Die für den Menschen am ehesten direkt spürbaren Folgen seien extreme Wetterereignisse. »Lang anhaltende Hitzeperioden können zu Sonnenstich und Hitzschlag führen, zu intensives Sonnenbaden zu Hautkrebs. Und die psychische Belastung als Folge von Starkregenereignissen mit Überschwemmungen ist nicht zu unterschätzen«, führte Bonde an. Dr. Lilian Busse, Leiterin des Fachbereichs »Gesundheitlicher Umweltschutz und Schutz der Ökosysteme« im UBA betonte: »Wir alle können im Alltag etwas für unsere Umwelt und Gesundheit tun, beispielsweise beim Einkauf umweltschonender Produkte mit dem Blauen Engel oder bei der Wahl des eigenen Verkehrsmittels.«

»Planet Gesundheit« zeigt weitere Beispiele für ein Leben mit weniger Risiken und Nebenwirkungen für die Gesundheit und den Planeten: In der  Ausstellung begeben sich die Besucher auf eine fiktive Reise durch ihren Alltag. Morgens im Bad verrät ein Blick ins Kleingedruckte, welche Chemikalien sich in Hygiene- oder Putzartikeln verstecken. In einer Bürokulisse erfährt man durch das »Auspusten« einer digitalen Kerze, warum Ruß schlecht für die Innenraumluft ist. An der nächsten Station muss man sich entscheiden: Fährt man mit Auto, Bus oder Rad oder geht man zu Fuß zu den Freunden? Und bei einem Besuch am Badesee zeigt ein Blick durch die Lupe, wie sich der Klimawandel auf die Wasserqualität auswirken kann.

 DBU-Förderung zu Umwelt und Gesundheit
Umweltschutz ist auch Gesundheitsschutz – dieses Fazit der Ausstellung ist ein wichtiger Aspekt der DBU-Projektförde­rung. Ansatzpunkte finden sich beispielsweise innerhalb von Städten. Mit ihrem Förderthema »Energie- und ressour­cen­schonende Quartiersentwicklung und -erneuerung« unterstützt die Stiftung Projekte, um Flächenversiegelung zu vermeiden und neue Grünflächen sowie natürliche Überschwemmungsflächen zu schaffen und so die Folgen des Klimawandels abzumildern. Weitere Beispiele, die auch die neue Ausstellung inspirierten, sind Vorhaben zu umweltfreundlichen Arzneimitteln – die DBU förderte unter anderem die Entwicklung eines in der Umwelt biologisch abbaubaren Antibiotikums (siehe DBU aktuell 02/2019) – oder zur nachhaltigen Ausrüstung von Outdoortextilien. Hier ist das Ziel, Alternativchemikalien für die in wasserabweisenden Beschichtungen verwendeten per- und polyfluorierten Chemikalien (PFC) zu ermitteln, die als umwelt- und gesundheitsgefährdend gelten. Und durch das Entwickeln eines emissions­armen, lösungsmittelfreien Lacksystems für Möbel und Fußböden gelingt es, möglicherweise gesundheitsschädliche VOC- (volatile organic compounds-) Emissionen in Innenräumen weitgehend zu vermeiden.

Weitere Projektbeispiele zum Themenkreis Umwelt und Gesundheit finden sich in diesem Newsletter. Neue Projektideen sind der DBU jederzeit willkommen.

»Planet Gesundheit« steht bis Frühjahr 2021 in der DBU in Osnabrück, bevor sie auf ihre fünfjährige Wander­schaft durch Deutschland geht. Für Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 bis 13 werden zielgruppengerechte pädagogische Programme angeboten. Ein begleitendes Vortragsprogramm mit monatlichen Vorträgen für alle Interessierten startet im neuen Jahr. Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag, 8–17 Uhr, Freitag, 8–13 Uhr, geschlossen: 23. Dezember 2019 bis einschließlich 1. Januar 2020.


Weitere Informationen: www.planetgesundheit.org