DBU aktuell Nr. 3 | 2022

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

BU: Moderne Schwammstädte können Wasser zwischenspeichern und zurückhalten und sind damit besser an die Folgen des Klimawandels angepasst. © zhu difeng – stock.adobe.com
Moderne Schwammstädte können Wasser zwischenspeichern und zurückhalten und sind damit besser an die Folgen des Klimawandels angepasst.
Gründerteam Plantobelly UG © Plantobelly UG
Feuchtigkeitsüberwachung von Straßenbäumen und Stadtbegrünung: Die Gründer des Start-ups Plantobelly, Bastian Klemke und Christian Hahn (v. l.), entwickeln Sensoren für die Überprüfung der Bodenfeuchte.
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1.) Klimasensible Stadtentwicklung – Lösungen für die Schwammstadt von morgen auf der IFAT Munich

Zerstörte Häuser, überschwemmte Straßen und vor allem auch der tragische Verlust von Menschenleben: Hochwasser, Überflutungen und Starkregen nehmen in Folge der Klimakrise an Intensität und Häufigkeit zu. Noch nie haben Naturgefahren in Deutschland so hohe Schäden verursacht wie im Jahr 2021. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV) verzeichnete Schäden an Häusern, Hausrat, Betrieben und Kraftfahrzeugen in Höhe von rund 12,5 Milliarden Euro.

Städte und Gemeinden sind besonders betroffen. Denn die fortschreitende Urbanisierung mit dem anhaltendem Flächenwachstum, dem hohen Versiegelungsgrad und die Nachverdichtung der Innenstädte begünstigen die sich verändernden klimatischen Bedingungen und verstärken die negativen Auswirkungen des Niederschlagsabflusses.

Es braucht eine klimasensible Stadtentwicklung, die die Resilienz der Kommunen gegenüber den Folgen des Klimawandels verbessert. Ziel muss die sogenannte Schwammstadt sein, die in der Lage ist, Wasser zwischenzuspeichern, zurückzuhalten und bei Hitze und Trockenheit wieder abzugeben.

DBU präsentiert innovative Projekte

Die wasserwirtschaftliche Anpassung von Städten und Gemeinden an den Klimawandel ist eines der Kernthemen der IFAT Munich 2022, der Weltleitmesse für Umwelttechnologien. Vom 30. Mai bis 3. Juni stellt die DBU in Halle B2 (Stand Nr. Stand 315/414) innovative Lösungen für eine wasserbewusste Stadt der Zukunft gemeinsam mit folgenden fünf Projektpartnern vor:

  • Deutsches Institut für Urbanistik (Difu)/ Zentrum KlimaAnpassung
    Wie können sich kommunale Verwaltung und Politik aufstellen, um Städte besser gegen Schäden durch Starkregen zu schützen? Das neue Zentrum KlimaAnpassung und die Erfahrungen aus dem DBU-Projekt »Planer im Dialog« bieten konkrete Unterstützung bei der Einführung und Optimierung geeigneter Strukturen, Prozesse und Methoden für eine koordinierte Klimavorsorge.
  • AGFW e.V. / IKT - Institut für Unterirdische Infrastruktur gGmbH
    Als Anpassungsmaßnahme gegen urbane Hitzestaus gewinnt die Straßenbegrünung durch Großbäume an Bedeutung. Deren Wurzeln können allerdings unterirdische Kabel und Rohre beschädigen. Im Projekt wird am Beispiel von Fernwärmeleitungen untersucht, wie sich Bäume und unterirdische kommunale Infrastrukturen im urbanen Raum bestmöglich in Einklang bringen lassen.
  • Plantobelly GbR
    Das Team des Start-ups Plantobelly entwickelte ein innovatives Sensoriksystem zum Einblick in den Wurzelraum von Bäumen und zur Erfassung der Bodenfeuchte, um Stadtbäume effektiver zu bewässern. So können kosten- und ressourcenintensive Kontrollfahrten wegfallen.
  • Ingenieurgesellschaft Prof. Dr. Sieker mbH
    Regenwassermanagement zwischen Starkregen und Hitzestress: Die Ingenieurgesellschaft Prof. Dr. Sieker bietet Dienstleistungen und Produkte rund um das Thema Regenwasser, beispielsweise zum vorbeugenden Hochwasserschutz durch Wasserrückhalt in der Fläche.
  • TU Darmstadt / Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft mbh GBG
    „ReSource Mannheim“: Im neuen Stadtquartier Aubuckel in Mannheim sollen zwei Mehrfamilienhäuser mit 74 Wohneinheiten als Schwammstadt-Projekt realisiert werden. Im Fokus steht ein innovatives, effizientes Wassermanagementsystem mittels Grauwasserrecycling und Regenwassersammlung.

Zusätzlich organisiert die DBU verschiedene thematisch passende Veranstaltungen im Konferenzprogramm der Messe.

Weitere Informationen zu Programm und kostenlosen Messetickets finden Sie unter: https://www.dbu.de/@IFAT2022