Um sich gezielt an die zukünftig häufiger auftretenden Extremniederschläge anpassen zu können, ist es für Städte wichtig zu wissen, welche Stadtgebiete und Gebäude besonders überflutungsgefährdet sind. Das Bundesland Bremen beschäftigt sich bereits seit 2011 mit der Frage, welche Anpassungen nötig sind, um Kommunen besser gegen Starkregenereignisse zu wappnen.
Bremen als Modellstadt hat Konzepte zur Überflutungsvorsorge erarbeitet
Im Rahmen des Projektes „Klimaanpassungsstrategie Starkregen" (KLAS) der Dr. Pecher AG, Erkrath in Kooperation mit der Freien Hansestadt Bremen und der HanseWasser Bremen GmbH wurden in Bremen als Modellstadt zielgerichtete Konzepte zur Überflutungsvorsorge erarbeitet. Mit Hilfe räumlicher Daten aus dem Geoinformationssystem (GIS) wurde dafür ein Auskunfts- und Informationssystem zur Starkregenvorsorge (AIS) konzipiert. Das AIS soll raumbezogene Daten zu Überflutungsgefahren und entsprechende Anpassungsmöglichkeiten zielgruppengerecht bereitstellen und so die gezielte Überflutungsvorsorgen unterstützen. Als Onlineportal in Form von Web-Applikationen sind diese Informationen für die Stadt sowie für private Grundstückseigentümerinnen und - eigentümer zugänglich. In dem Onlineportal können sie starkregengefährdete Bereiche auf dem eigenen Grundstück lokalisieren und entsprechende Maßnahmen einleiten. Neben der stadtgebietsweiten Gefahrenkarte erhalten Bewohnerinnen und Bewohner zudem durch die hanseWasser auf Anfrage eine kommentierte Detailauskunft sowie ein Beratungsangebot vor Ort.
Informationen zur Überflutungsvorsorge stehen erstmals gebündelt zur Verfügung
Mit der Entwicklung des AIS stehen erstmals Informationen zur Überflutungsvorsorge zentral gebündelt und zielgruppengerecht für Bürgerinnen und Bürger sowie für Verwaltungsangehörige bereit. Das AIS Starkregenvorsorge wurde als übertragbares Produkt entwickelt. So soll es zukünftig auch anderen Städten und Kommunen ermöglichen, von den langjährigen Erfahrungen der Stadt Bremen im Umgang mit Starkregen zu profitieren. In Haltern am See, Olpe und Paderborn erfolgten bereits technische Weiterentwicklungen und Umsetzungen der Anwendung.
DBU-AZ: 32372/02