DBU aktuell Nr. 4 | 2022

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

ÄNDERN? - Ausstellung „Grün Stadt Grau - Nachhaltige StadtLandschaften“ © Michael Münch/DBU
Städte sollen grüner und fit für den Klimawandel werden, Energie sparen und lebenswert sein. Impulse dafür gibt die neue Wanderausstellung „Grün Stadt Grau – nachhaltige StadtLandschaften“.
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ÄNDERN? - Ausstellung „Grün Stadt Grau“  © Matthias Keilholz/DBU
Ausstellungsbesuch (v.l.): Dr. Bernd Welz, Vorstandsvorsitzender der Klimastiftung für Bürger – Klima Arena, Sinsheim, Alexander Bonde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), Umweltminister Niedersachsens Olaf Lies und Frank Otte von der Stadt Osnabrück.
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Grün Stadt Grau - eine Visionsreise durch die aktuelle DBU-Wanderausstellung
Das Logo der Ausstellung
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1.) Die grüne Stadt von morgen – neue DBU-Ausstellung eröffnet

Mehr als jeder zweite Mensch lebt heute in einer Stadt – Tendenz steigend. Wie wir unsere grauen Städte in menschen- und naturgerechte Lebensräume verwandeln können, darum geht es in der neuen Ausstellung „Grün Stadt Grau – nachhaltige StadtLandschaften“ der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) und der Klimastiftung für Bürger – KLIMA ARENA, Sinsheim. Sie wurde am 2. Mai im DBU Zentrum für Umweltkommunikation in Osnabrück eröffnet. Der niedersächsische Minister für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz, Olaf Lies, hielt eine Keynote. In einer Podiumsdiskussion sprachen Akteurinnen und Akteure aus dem Bereich des Städtebaus und der Mobilitätswende über stadtplanerische Zukunftsvisionen sowie Veränderungspotenziale. Mit dabei waren Frank Otte, Stadtbaurat der Stadt Osnabrück, die Speakerin von She drives Mobility, Katja Diehl, Prof. Uwe Brederlau vom Institut für Städtebau und Entwurfsmethodik der Technischen Universität Braunschweig sowie Sabine Djahanschah vom DBU-Referat „Architektur und Bauwesen“.

Pro Tag 52 Hektar Siedlungs- und Verkehrsfläche

Weltweit spielen Städte eine immer größere Rolle für die Zukunft. Auch in Deutschland wächst der urbane Raum beständig an. Laut Statistischem Bundesamt (Destatis) kommen pro Tag etwa 52 Hektar Siedlungs- und Verkehrsfläche dazu – das sind mehr als 70 Fußballfelder. Dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) zufolge werden in Städten etwa drei Viertel der weltweiten Energie und Ressourcen verbraucht. Auch 70 Prozent der globalen Treibhausgase werden hier ausgestoßen. „Die nachhaltige und klimaschonende Zukunft der Städte ist ein zentrales, aber auch komplexes Thema“, sagte Umweltminister Lies. „Das fängt bei bezahlbarem und barrierefreiem Wohnraum an und hört bei nachhaltiger Mobilität noch lange nicht auf.“

Mehr Lebensqualität durch Fußläufigkeit im Alter

„Die Bürgerinnen und Bürger wollen innovative Konzepte für nachhaltige Städte. Leben in der Stadt ist attraktiv. Klimaschutz, mehr Grün und nachhaltige Mobilität sind gewünscht“, stellte Städtebauexperte Brederlau in der Podiumsdiskussion heraus. Speakerin Diehl ergänzte: „Die Menschen wollen mehr Lebensqualität, z.B. durch Fußläufigkeit im Alter. Ich würde gerne mehr ins Handeln kommen und nicht nur erklären. Wir müssen aus den Routinen rauskommen und uns von Planungen der 60er Jahre frei machen.” Für DBU-Referentin Djahanschah sind die Randbedingungen dafür gut: „Die Kommunen haben im derzeitigen Marktgeschehen, z.B. bei der Grundstücksvergabe, große Einflussmöglichkeiten zur Umsetzung nachhaltiger Quartierslösungen. Dieses Potenzial sollte verstärkt genutzt werden“. Für Stadtbaurat Otte liegt der Fokus auf der Entsiegelung der Städte, um der Klimakrise zu begegnen: „Flächen zu entsiegeln ist wichtig, denn wir haben das Thema Erwärmung in den Städten. Wir müssen auch das Mikroklima verbessern.”

Städte und Lebenskonzepte der Zukunft

Laut DBU-Generalsekretär Alexander Bonde braucht es vor allem Visionen und Experimentierfreude, um Städte umweltschonend zu gestalten und fit für die Klimakrise zu machen. „Das können alternative Materialien beim Hausbau sein wie Recyclingbeton, eine intelligente Regenwassernutzung zum Schutz vor Überschwemmungen oder Seilbahnen als öffentliche Verkehrsmittel“, so Bonde. Genau solche Lösungen und Visionen für einen öko-sozialen Wandel werden in der Ausstellung thematisiert. „Grün Stadt Grau“ gebe Impulse zu innovativen Wohn- und Lebenskonzepten und zeige auf: „Eine nachhaltige Stadtplanung ist machbar und beginnt schon heute“, so der DBU-Generalsekretär. „Besucherinnen und Besucher können sich zum Beispiel Animationen zum Schwammstadt-Konzept anschauen oder am Quartierstracker eigene Stadtviertel planen, in denen Wohnraum, Natur und Freizeitmöglichkeiten im Gleichgewicht bleiben“, erklärt Dr. Cornelia Soetbeer, DBU-Abteilungsleiterin für Umweltkommunikation. In der Ausstellungsmitte können reale Projekte erkundet werden, die schon heute einen Schritt in die Zukunft machen – vom energiesparenden Mehrgenerationenhaus über urbane Wildnis und „blaue Gärten" bis hin zu partizipativen Mobilitätskonzepten.

Begleitendes Schul- und Bildungsangebot

Die Ausstellung und das pädagogische Begleitprogramm richten sich vor allem an Schülerinnen und Schüler ab der 7. Klasse sowie alle Interessierten. Bis Frühjahr 2023 kann „Grün Stadt Grau“ in Osnabrück besucht werden. Vom 14. April bis 8. Oktober 2023 ist die Wanderausstellung auf der Bundesgartenschau in Mannheim. Das Gemeinschaftsprojekt der DBU und der Klima Arena wurde von der Firma TULP Design aus München gestaltet.

Die Eröffnungsveranstaltung zum Nacherleben: https://www.dbu.de/@YoutubeAusstellungseroeffnung

Weitere Informationen zur Ausstellung unter: https://www.gruenstadtgrau.org/