DBU aktuell - Nr.5 | Mai 2007

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Newsletter 05/07
Aus dem Granulat, das die Mülsener Recycling- und Handelsgesellschaft mbH (Mülsen/Sachsen) aus Altreifen herstellt ...
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Newsletter 05/07
... wird unter anderem Kunstrasen gefertigt.
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3.) Kunstrasen aus Altreifen

Es gibt eine Vielzahl von Ansätzen zur Altreifenverwertung als Matten, Formteile und Einstreugranulat. Nachteil: Zahlreiche dieser Produkte enthalten Schwermetalle und Chemikalien oder weisen Geruchsbelästigungen auf und sind schwarz gefärbt.

Die Mülsener Recycling- und Handelsgesellschaft mbH (Mülsen/ Sachsen) hat nun für Altreifengranulat mit Polyurethanbeschichtung ein neues Einsatzgebiet als Kunstrasen-Bodenbelag in Sportstätten erschlossen. In die Entwicklung des Verfahrens war als wissenschaftlicher Partner das Institut für Allgemeinen Maschinenbau und Kunststofftechnik der TU Chemnitz eingebunden. Durch die Oberflächenbeschichtung, die etwa 10 Gewichtsprozent ausmacht, wird eine vollständige, wasser- und gasdichte Umhüllung des Gummi­korns in einer Stärke von 5 bis 35 µm erreicht. Damit verschwindet der für Altreifen typische Gummigeruch. Die schwingungsdämpfenden und stoßabsorbierenden Eigenschaften des Gummigranulats hingegen bleiben erhalten. Die Beschichtung wird rot oder grün gefärbt. So heizt sie sich bei Sonneneinstrahlung nicht so stark auf.

Für ein 6.000 m2 großes Fußballfeld gelangen 90 t Granulat zum Einsatz. Die Kosten des Recyclinggranulats liegen im Vergleich zu Neu­ware nur bei einem Fünftel. Alle Anforderungen des Gütezeichens RAL für Kunststoff­beläge in Sportfreianlagen werden erfüllt. Ferner konnte nachgewiesen werden, dass Schadstoffe, insbesondere das Schwermetall Zink, nicht ausgewaschen werden. Das Produkt ist seinerseits recyclingfähig.