DBU aktuell - Nr.12 Dezember 2007

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

5.) Beton trocken schleifen ist deutlich umweltfreundlicher

Betonwaren werden häufig geschliffen, um ihre Oberfläche optisch aufzuwerten. Betonwerkstein-Platten beispielsweise erhalten dadurch einen besonderen Glanz. Üblicherweise erfolgt der Schleif­vorgang im Nassverfahren mit Wasser. Der entstehende Schleifschlamm muss auf der Sondermülldeponie entsorgt werden. Eine von der Firma SR-Schindler Steinbearbeitungsmaschinen Anlagentechnik GmbH (Regensburg) entwickelte Trockenschleifanlage überwindet diese Nachteile. Das Unternehmen fand zunächst durch Versuche heraus, dass metallgebundene Diamanten für einen Trockenschleif­vorgang ohne Wasserkühlung geeignet sind. Schleifsteine aus kunstharzgebundenem Korund, Silizium oder Magnesit hingegen waren ungeeignet. Unter dem Gesichtspunkt der Produktqualität ist der Trockenschliff der Nassbehandlung gleichzusetzen. Dabei kann die Motorleistung um 30 % reduziert werden. Dadurch ist das Trockenschleifen erheblich energieeffizienter als bisherige Verfahren. Die entscheidende Innovation liegt jedoch darin, dass der entstehende Schleifstaub anlagenintern direkt wieder dem Herstellungsprozess der Betonplatten zugeführt werden kann. Diese abfallfreie Produktion erlaubt zusätzliche Kosten- und Umweltentlastungen durch den Wegfall der Schlammentsorgung. Die zum Auffangen und Rückführen des Schleifstaubs nun zusätzlich notwendige Absauganlage hat sich nach Firmenangaben bereits nach einem Jahr amortisiert.
http://sr-schindler.de