DBU aktuell - Nr. 7-8 |  Juli-August 2008

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

3.) Neues Glasurverfahren für keramische Produkte

Der Töpferhof Mühlendyck, Höhr-Grenzhausen, hat ein neues Glasurverfahren für keramische Produkte entwickelt. Glasuren bestehen im kunsthandwerklichen Bereich im Wesentlichen aus Natrium-Aluminium-Silikaten. Sie bilden sich bei der Reaktion von verdampfendem Kochsalz (Natriumchlorid) mit Aluminium- bzw. Siliziumatomen aus der Keramik. Bei der Kochsalzmethode wird der Chloranteil aus dem Kochsalz als Salzsäuregas frei. Das neue Verfahren arbeitet chlorfrei. Anstelle von Kochsalz wird Natronlauge (NaOH) im Brennprozess eingedüst. Es entstehen gleichartige Glasuren wie beim Chlorverfahren.
Allerdings bleibt nach Abspaltung des Natriums anstelle von Salzsäure nur Wasserdampf zurück. Für das neuartige Verfahren wurde ein Versuchsofen errichtet, der für weitere Entwicklungen und Versuche auch durch Dritte nutzbar ist. In der Entwicklung der Glasiermedium-Eindüs­anlage, der Versuchsdokumentation und der Analytik wurde das Handwerksunternehmen vom Forschungsinstitut für Anorganische Werkstoffe – Glas/Keramik – GmbH (FGK), Höhr-Grenzhausen, unterstützt. Das Verfahren lässt sich auf andere Glasuranwendungen (z. B. Fliesen, Sanitärkeramik) übertragen.

www.toepferhof-muehlendyck.de