DBU aktuell - Nr. 7-8 |  Juli-August 2008

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

5. DBU-Sonderpreise Jugend forscht für zwei Wasserprojekte

Wasser spielt die zentrale Rolle bei den beiden von der DBU ausgezeichneten Arbeiten im Rahmen des 43. Bundeswettbewerbs Jugend forscht 2008. Den Sonderpreis der DBU erhielten Emil Fadel (links) für seine Arbeit »Kleine Kugeln als verblüffend einfaches Mittel zur Bekämpfung von Ölteppichen« sowie Hendrik Raese (rechts) und Michael To Vinh (2. v. r.) mit der Arbeit »AWWA – alternative Wasser­wiederaufbereitung«. Ihre Auszeichnung nahmen die Jungforscher aus den Händen von DBU-Referent Felix Gruber (2. v. l.) in Bremerhaven entgegen.

DBU-Aktuell 07-08/08
Preisträger Emil Fadel, DBU-Referent Felix Gruber sowie Preisträger Michael To Vinh und Hendrik Raese (v. l. n. r.) bei der diesjährigen Preisverleihung des Bundeswettbewerbs Jugend forscht in Bremerhaven.
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Tankerunfälle regten Emil Fadel an, nach einem Mittel zu suchen, das Öl in Wasser bindet. Die Substanz sollte bei hohem Seegang einsetzbar, weder giftig noch umweltschädlich sein. Dazu testete der Schüler zahlreiche Materialien in einem Aquarium. Überzeugende Ergebnisse lieferten kleine Styroporkugeln. Sie nahmen das Öl blitzartig auf und ließen sich dann leicht aus dem Wasser entfernen. Das gebundene Öl kann anschließend wieder vom Styropor getrennt und weiter­verarbeitet werden. Ölteppiche lassen sich so schnell und effizient beseitigen.
Sauberes Trinkwasser ist gerade in Entwicklungsländern ein kostbares Gut. Wasseraufbereitungsanlagen sind eine Alternative, verschlingen aber viel Energie und verursachen hohe Kosten. Die von Hendrik Raese und Michael To Vinh entwickelte Anlage lässt sich leicht aufbauen, ist kostengünstig und kann ausschließlich mit regenerativer Energie betrieben werden. Damit ist sie auch für den Einsatz in Katastrophengebieten ohne intakte Infrastruktur für die Wasserversorgung geeignet. Das System funktioniert nach dem Prinzip der kalten Destillation , d. h. das verschmutzte Wasser wird zunächst auf 50 °C erhitzt. Durch die Zufuhr von Luftblasen wird die Verdampfung begünstigt. Der aufsteigende Wasserdampf kondensiert an einer gekühlten Abdeckplatte und fließt dann als sauberes Wasser in einen Auffangbehälter.
Im kommenden Jahr ist die DBU Gastgeber des 44. Bundeswettbewerbs von Jugend forscht.