DBU aktuell - Nr. 9 |  September 2008

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

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Containerkläranlage mit eingebautem Membranmodul
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7.) Wertvolle Erkenntnisse für die Abwasserreinigung mit Membranen

In der kommunalen Abwasserreinigung gewinnt die Membrantechnik stetig an Bedeutung, da weitergehende Reinigungsleistungen – vor allem für ökologisch sensible Regionen – gefragt sind.

Dennoch führt die Membrantechnik bei der Behandlung kommunaler Abwässer in Deutschland noch ein Schattendasein. Hier sind derzeit erst 17 kommunale Membranbelebungsanlagen verschiedener Größen in Betrieb. Weltweit haben Membranbelebungsanlagen in den letzten zehn Jahren deutlich an Bedeutung gewonnen. Mit 800 Anlagen hat sich die Gesamtzahl seit dem Jahr 2000 mehr als verdreifacht, die installierte Gesamtkapazität sogar mehr als verzwanzigfacht.

Durch die Entwicklungen der letzten Jahre bieten Membranbelebungsanlagen mittlerweile eine gleichwertige technische und wirtschaftliche Alternative zu konventionellen Abwasserreinigungsverfahren. Gegenstand des Projekts der A3 Water Solutions GmbH (Gelsenkirchen) war die Entwicklung und Erprobung eines neuartigen plattenförmigen Membranmoduls mit hoher Filtrationsleistung zur Biomasseabtrennung beim Belebungsverfahren in Kläranlagen. Weitere Anforderungen an die Entwicklung der halbtechnischen Anlage waren:

  • lange Nutzungsdauer,
  • niedrige Betriebskosten sowie
  • kostengünstige Modulherstellung.

Durch die erfolgreiche Umsetzung dieser Merkmale hebt sich das innovative Membranbelebungsverfahren von anderen konkurrierenden Systemen ab.  Die in dem Vorhaben erzielten Ergebnisse zeigen, dass die Kombination aus praktischen Betriebsversuchen, Geschwindigkeitsmessungen und mathematischer Modellierung einen vielseitigen Ansatz für die Entwicklung von neuen Modulen und deren Betriebskonzepten darstellt.

Allerdings ist nach wie vor deutlicher Forschungs- und Optimierungsbedarf vorhanden. Er bezieht sich unter anderem auf die Reduzierung des Energiebedarfs für die Deckschichtkontrolle, Substituenten für Reinigungschemikalien sowie eine gleichmäßigere Moduldurchströmung. Sinnvoll und notwendig ist auch die Evaluierung der Daten im Vergleich mit großtechnischen Applikationen.
www.a3-gmbh.com

Hinweis: Gerade für membrantechnische Projekte aus dem Bereich des produktionsintegrierten Umweltschutzes für Abwässer unterschiedlicher Produktionsbranchen bestehen auch künftig gute Fördermöglichkeiten bei der DBU.