Wiesenweihen sind grazile Greifvögel, die als typische »Langstreckenzieher« alljährlich von ihren Brutgebieten in Mitteleuropa in ihre Winterquartiere in Westafrika und zurück fliegen. Seit dem Jahr 2005 machten 19 Wiesenweihen diese Reise mit einen »Rucksack« auf dem Rücken und sind damit Gegenstand eines DBU-unterstützten Kooperationsprojektes der Niederländischen Stiftung Wiesenweihe, des Instituts für Vogelforschung »Vogelwarte Helgoland« und der Universität Groningen.
Die »Rucksäcke « sind solarbetriebene, 10 g leichte Satellitensender, die die Positionsdaten der Vögel übermitteln. Anhand dieser Daten sollen bisher nicht bekannte Detailkenntnisse über die Zugrouten und über die genaue Lage der Winterquartiere der Vögel gesammelt werden, um staatenübergreifende Schutzbemühungen für die bedrohten Wiesenweihen zu initiieren und zu verstärken. Erste Auswertungen der Satellitendaten belegen: Um in ihre Winterquartiere südlich der Sahara zu gelangen, benutzen die Wiesenweihen festgelegte »Zugschneisen« und kehren meist auf demselben Weg wieder zurück nach Europa. Dabei überwinden die Tiere Wüsten, Gebirge und das Mittelmeer. In den Winterquartieren suchen die Vögel gezielt Gebiete auf, in denen sich auch während der Trockenzeit grüne Vegetation hält.
Nur dort finden sie ausreichend Nahrung, in erster Linie Heuschrecken. Neben diesen für den Schutz der Vögel wichtigen Informationen ließ sich durch die »Satellitenüberwachung « auch eine »sportliche Höchstleistung« dokumentieren: Das Wiesenweihenmännchen »Rudi« legte in knapp 24 Stunden über 1.200 Kilome er zurück – ein Flugrekord für Greifvögel.Die Zugrouten der Vögel können verfolgt werden unter:
www.grauwekiekendief.nl (in Englisch).