DBU aktuell - Nr. 10 |  Oktober 2008

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Eintragsvorrichtung für Rohmaterial
Eintragsvorrichtung für Rohmaterial zur Zementherstellung: Die Anlage ermöglicht deutliche Energieeinsparungen und reduziert den Lärmpegel.
Download

5.) Energiespar-Werkzeug für Zementwerke

Zur Zementherstellung wird feuchtes und klebriges Rohmaterial aus Kreide und Kalkstein zunächst in einer Hammermühle gebrochen und anschließend getrocknet. Die Beschickung der Hammermühle geschieht über ein Förderband in einen nach oben offenen Fallschacht. Über diesen Fallschacht wird sogenannte Falschluft angesaugt, die beim Trocknungsvorgang zusätzlich zum Rohmaterial energieintensiv auf 560 °C erwärmt werden muss.


Daneben verursachen die Materialzufuhr und die Falschluft über den offenen Schacht hohe Lärmpegel von ca. 130 dB, was etwa dem Schallpegel eines startenden Flugzeugs entspricht. Um hier Abhilfe zu schaffen, hat die Firma Kreisel GmbH & Co. KG (Krauschwitz) eine Räum-Zellenradschleuse entwickelt, deren Hauptfunktion darin besteht, den Brecher/Trockner kontinuierlich zu beschicken und den Fallschacht zu verriegeln. Damit gelang es, die Energiekosten für den Trocknungsvorgang drastisch zu senken. Über 660.000 l Heizöl pro Jahr konnten durch den Einsatz der Zellenradschleuse bei einer Anlage in Polen eingespart werden. Auch die Lärmentwicklung konnte um 20 dB reduziert werden.


Für Aufgabemengen oberhalb von 500 t pro Stunde und Feuchtegrade des Rohmaterials von 20-23 % ist die entwickelte Eintragsvorrichtung im Marktbislang einmalig. Sie hat ihre Tauglichkeit
im Praxiseinsatz erfolgreich unter Beweis gestellt, sodass beim Hersteller schon für dieses und nächstes Jahr Bestellungen über zehn Räum-Schleusen für den weltweiten Einsatz vorliegen.
Neben der Zementherstellung ist die Neuentwicklung auch für andere Einsatzgebiete wie Kohlevermahlung, Gipsbehandlung und Sekundärbrennstoffe geeignet.

www.kreisel.biz