DBU aktuell - Nr. 1 |  Januar 2009

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

RPA-System
Das RPA-System für einen Otto-Motor: Mehrere Aktuatoren sind in einem Gehäuse zusammengefasst, wobei die Bauhöhe geringer ist als bei alternativen Systemen.
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2.) Intelligente Ventilsteuerung macht Motoren umweltfreundlicher

Maximaler Wirkungsgrad bei minimaler Umweltbelastung, so lautet der »ökologische Imperativ« für die Konzeption zukünftiger Verbrennungsmotoren. Eine technische Antwort auf diese Herausforderung sind Variabilitäten z. B. bei der Öffnungszeit, dem Hub und der Spreizung der Zylinderventile. Die Firma LSP aus Unterföhring hat mit ihrem Rotatorischen- Permanentmagnet-Antrieb (RPA) ein elektromechanisches System entwickelt, das eine vollvariable Steuerung der Ventile ermöglicht. Kein anderes Konzept erreicht derzeit eine vergleichbare Variabilität und Genauigkeit der Steuerung, wobei das RPA-System überdies sowohl in Otto- als auch in Dieselmotoren einsetzbar ist. Durch die so realisierte volle Variabilität können der Kraftstoffverbrauch und damit der Kohlendioxidausstoß des Motors reduziert werden.

Auch die Emissionen weiterer Schadstoffe wie Kohlenmonoxid, Kohlenwasserstoffe und Stickoxide werden verringert. Im Gegensatz zu den meisten herkömmlichen Ventiltrieben besitzt das RPA-System keine Nockenwelle, sondern besteht aus einem elektromagnetischen Aktuator mit integrierter Elektronik und einer Regelungs- Software. Die durch elektromagnetische Kräfte erzeugte exakte Drehbewegung des Aktuator- Rotors wird mithilfe eines patentierten Übertragungsgliedes in die Längsbewegung des Ventils überführt. Diese mit Unterstützung der DBU konzipierte innovative Ventilsteuerung erfüllt die hohen Erwartungen seitens der Automobilindustrie hinsichtlich mechanischer Stabilität, geringem elektrischem Leistungsbedarf und dynamischer Belastbarkeit. Derzeit ist das RPA-System als Prüfstand-Tool für Forschungsmotoren verfügbar.

Ein großer deutscher Automobilhersteller plant, das System für die Entwicklung des kombinierten Diesel- und Ottomotors (»Diesotto«) zu nutzen und untersucht die Perspektiven einer Serieneinführung.

www.lsp-ias.com