DBU aktuell - Nr. 1 |  Januar 2009

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

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Powersort 200, ein auf Laser- Spektroskopie basierendes Messverfahren, besitzt mit rund 2,4 t/h eine hohe Sortierkapazität und optimiert das Recycling von PET.
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5.) Sortiersystem eröffnet neue Möglichkeiten im Bereich Bottle-to-Bottle-Recyling von PET-Flakes

Der Kunststoff Polyethylenterephtalat – kurz PET – wird gegenwärtig weltweit im großen Umfang (rund 7 Mio. t/a) zu Getränkeflaschen verarbeitet. Bottle-to- Bottle-Recyclingverfahren wie z. B. das URRC (United Resource Recovery Corporation/USA) -Verfahren, die mittlerweile weltweit etabliert sind, schaffen die Voraussetzung für das PETRecycling in lebensmitteltauglicher Qualität. Eine Herausforderung stellt jedoch die Aussortierung von Materialien dar, die mit herkömmlichen Methoden nicht oder nur mit hohem Aufwand ausgesondert werden können. Bei einem PET-Gutstrom sind dies unter anderem Fremdkunststoffe (wie z. B. PVC, PC, Nylon), Fremdmaterialien (wie z. B. Silikon, Papier, Leimreste) und in Lebensmittelverpackungen enthaltene Barrierestoffe.

Der Firma Unisensor Sensorsysteme GmbH (Karlsruhe) ist es mit der Entwicklung des High-Tech- Systems Powersort 200 gelungen, diese Lücke zu schließen. Für den Bereich des Bottle-to-Bottle-Recyclings von PETFlakes und -Granulat eröffnet es völlig neue Möglichkeiten. Das System sortiert in einem einzigen Verfahrensschritt Fremdkunststoffe, Fremdmaterialien, Flakes/Granulate mit Barrierestoffen sowie mit Fremdstoffen kontaminierte und farbige Flakes bzw. Granulate aus dem Gutstrom aus. Powersort 200 basiert auf einem patentierten, auf Laser- Spektroskopie beruhenden Messverfahren. Letzteres erkennt Störstoffe anhand ihres optischen Spektrums, das heißt ihres physikalischen »Fingerabdrucks«.

Pro Sekunde werden etwa 860.000 Spektren aufgenommen und ausgewertet. Je nach Störstoff ist eine Ausleitung von über 98 Prozent erreichbar – bei minimalem Verlust von Gutmaterial. Da Detektionsschwellen und Ausblaseinheiten stoffspezifisch eingestellt werden können, erzielt das System eine hohe Sortiereffizienz.

Dank der sogenannten  Positiv-Erkennung können auch unbekannte Stoffe und neue Materialien wie zum Beispiel PLA (Polylactic Acid) aussortiert werden, was für den Recycler Zukunftssicherheit bedeutet.