DBU aktuell Nr. 9 | September 2009

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

3. Ein quecksilberfreies Licht in dunkler Nacht

Fast überall dort, wo heute im Dunkeln Texte und Bilder in Leuchtschrift erstrahlen, ist ein giftiges Schwermetall im Spiel: Zur Lichtwerbung werden derzeit vorwiegend mit Quecksilber und Edelgas gefüllte Hochspannungsleuchtröhren eingesetzt. Jede Röhre enthält bis zu einem Gramm des silbrigen Elements.

Sehen Sie selbst...
Funktionsfähige quecksilberfreie Röhre mit Netzelektrode
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Um das umwelt- und gesundheitsschädigende Quecksilber künftig zu vermeiden, hat die Firma Neon Products Lichttechnik (Warburg) zusammen mit dem Institut für Niedertemperatur Plasmaphysik Greifswald ein Alternativprodukt entwickelt, das mit einer Füllgasmischung aus Neon und Xenon funktioniert. Von zentraler Bedeutung war hierbei die Konstruktion einer neuen Elektrode. Die herkömmliche Becherelektrode hatte bei Tests aus dem neuen, umweltfreundlicheren Gasgemisch den Xenon-Anteil nach und nach aufgezehrt und so die Leuchtröhre schnell zum Erlöschen gebracht. Ein Effekt, der durch die neue Netzelektrode vollständig vermieden wird. Als ersten Schritt zur Vermarktung der Technologie sind die Warburger Lichtexperten eine Kooperation mit der US-amerikanischen Firma Everbrite eingegangen. Der bedeutende Hersteller von Lichtwerbeschriften plant, die quecksilberfreien Produkte schon bald im Bereich der Schaufenster-Werbung – zum Beispiel für Brauereien – in hohen Stückzahlen einzusetzen. Weltweit könnten durch die Verwendung des neuen Systems in der Lichtwerbeindustrie pro Jahr rund zehn Tonnen Quecksilber eingespart werden.
www.neon-products.de/home.html