DBU aktuell Nr. 2 | Februar 2010

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Sehen Sie selbst...
Ein neues Verfahren erlaubt die umweltfreundliche Entfernung von Overspray.

7.) Umweltschonende Entlackung von Komponenten in Lackieranlagen

Ein erheblicher Anteil der in Deutschland jährlich rund 530.000 t verarbeiteten Industrielacke schlägt sich als Overspray an Oberflächen innerhalb der Lackierkabinen (Seitenwände, Gitterroste und Gehänge) nieder. Diese Teile werden in regelmäßigen Abständen unter hohem Ressourceneinsatz durch thermische oder chemische Verfahren gereinigt. Die Hugo Claus GmbH & Co. KG (Leonberg) hat gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung IFAM (Bremen) ein Kombinationsverfahren zur umweltfreundlichen und wirtschaftlichen Entlackung entwickelt.

Das Konzept beruht auf einer mittels Plasmaverfahren auf den Komponenten der Lackieranlagen aufgebrachten Antihaftbeschichtung und der Entlackung durch Wasserstrahlanlagen im mittleren Druckbereich bis 500 bar mit geschlossenem Wasserkreislauf. Die Lebensdauer der Antihaft­beschichtung hat sich mit 500 Entlackungszyklen als praxistauglich erwiesen. Das neue Verfahren bietet deutliche ökologische Vorteile. So ist der Energieverbrauch um den Faktor 6 bis 8, die CO2-Emission um den Faktor 3 geringer als bei den heute typischen pyrolytischen Entlackungen. Zusätzlich bietet das Verfahren ein großes wirtschaftliches Potenzial.

Aktuell gibt es bereits Referenzanwendungen sowohl für die Entlackung als externe Dienstleistung in einer zentralen Anlage als auch für ein Inline-Konzept zur Reinigung von Gitter­rosten im eingebauten Zustand.
www.hugoclaus.de