DBU aktuell Nr. 6 | Juni 2010

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

3.) Abwasser erwärmt Fernwärmenetz

Die Stadt Aurich geht neue Wege in der Abwärmenutzung. Während für Wärmepumpen bislang überwiegend Erdwärme oder die Umgebungsluft als Wärmequelle genutzt wurden, kommt in Ostfriesland die Abwärme aus dem Abwasser eines Molkereibetriebes zum Einsatz. Das vorgereinigte 30 °C warme Abwasser des Milchveredelungsbetriebs heizt das Wasser des Fernwärmenetzes der Stadt über Wärmetauscher bis zu 25 °C auf. Bevor es die Grundlast einer Multifunktionshalle decken kann, wird es von Wärmepumpen auf maximal 60 °C erwärmt und auf das Heizungssystem und die Warmwasserversorgung verteilt. Künftig soll auch das geplante Allwetterbad der Stadt an dieses System angeschlossen werden.

Das Wärme­potenzial reiche aber sogar noch aus, um weitere Gebäude an der rund einen Kilometer langen Fernwärmestrecke anzuschließen oder es für sinnvolle Maßnahmen auf dem Klärwerk, beispielsweise zur Klärschlammtrocknung zu nutzen, erläutert Mimke Schulz, Betriebsleiter des Nettoregiebetriebes Stadtentwässerung der Stadtverwaltung. Das Projekt könne damit auch zum anvisierten Ziel einer energieautarken Kläranlage beitragen. Auf jeden Fall sieht die Stadt Aurich in der Nutzung dieser regenerativen Energiequelle eine umweltfreundliche Alternative zur herkömmlichen Technologie mit guten Aussichten auf einen wirtschaftlichen Betrieb.
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