Die Anzahl der Freiland-(Open-Air-)Großveranstaltungen in Deutschland hat in den letzten Jahrzehnten stetig zugenommen. Das Abfallaufkommen ist dabei eines der größten Umweltprobleme. Viele Ressourcen werden vergeudet, da bestimmte Abfälle nicht der Wiederverwertung zugeführt werden. Jeder Veranstalter sollte daher Sorge tragen, die Abfallmenge zu reduzieren und Wertstoffe, die kostenfrei entsorgt werden können, vom Restmüll zu trennen.
Die EcoControlling GbR (Berlin) und die RhEINKULTUR GmbH (Bonn) entwickelten ein GIS-basiertes Planungstool für das Abfallmanagement von Großveranstaltungen. Im Vorfeld der Kulturveranstaltung wurde das Gelände in den Bonner Rheinauen in abfallrelevante Zonen aufgeteilt, die so genannte Abfallmanagementzonierung (AMAZ). Zudem wurden naturschutzrelevante Flächen kartiert und sämtliche Abfallmaßnahmen in das System eingepflegt. Letztere reichten von Sensibilisierungsmaßnahmen, Behälterplatzierung und Sammlungen bis hin zum Pfandsystem.
Während der Veranstaltung wurden die anfallenden Abfallmengen erhoben und die Wirksamkeit der Maßnahmen statistisch ausgewertet. Die Einführung des Tools und daraus abgeleitete Maßnahmen reduzierten die Gesamtabfallmengen um rund 15 % und erhöhten die Abfalltrennungsquote im Publikumsbereich auf 37 %. Zusätzlich wurden die sensiblen Lebensräume deutlich effizienter geschützt. Das Projekt zeigt damit innovative, technische Möglichkeiten für das Abfallmanagement auf, die für viele Veranstalter anwendbar sind.
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