DBU aktuell Nr. 2 | Februar 2012

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Großstadt-Friedhöfe mit Brach- und Überhangflächen
Ein Kasseler Planungsbüro hat für Großstadt-Friedhöfe mit Brach- und Überhangflächen neue Nutzungsstrategien entwickelt.

4.) Neue Nutzungsstrategien für Friedhöfe

Das Friedhofs- und Bestattungswesen befindet sich in einer Umbruchphase, das den Trägern parkähnlich angelegter Friedhöfe in größeren Städten zu­nehmend Probleme bereitet. Mehr und mehr entstehen zusammenhanglose Brachflächen beziehungsweise Friedhofsüberhangflächen. Die Pflegekosten belasten die kirchlichen und kommunalen Friedhofsträger stark.

Bei Schließung und Entwidmung der Friedhöfe würden stadtkulturelle und denkmalpflegerische Werte sowie die positive stadtklimatische Funktion der Friedhöfe verloren gehen. Um Flächen, die mittelfristig nicht für Bestattungen verfügbar sein müssen, für Nah­erholung und Umwelt-/Naturschutz zu sichern, untersucht der Fachbereich Architektur, Stadt- und Landschafts­planung der Universität Kassel gemeinsam mit dem Büro PlanRat für Landschaftsarchitektur und Städtebau in Kassel Nutzungsstrategien für Friedhofsflächen.

Für die naturnahe Gestaltung neuer Bestattungsangebote wurden standortgerechte und pflegeleichte Vegetationsformen entwickelt, die sowohl eine Aufwertung der Friedhofsanlage wie auch eine offene Gestaltung von Überhangflächen ermöglichen. Die Ergebnisse einer Befragung bildeten die Grundlage für den Aufbau eines Koordinierungsmodells zur nachfrageorientierten Belegungsplanung sowie zur aktiven Steuerung entstehender Überhangflächen.
http://cms.uni-kassel.de/asl/
www.planrat.de/