DBU aktuell Nr. 5 | Mai 2012

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Maus auf chemischer Konstruktion
Eine neue Software hilft, die zu erwartenden Umweltwirkungen von Synthesen in der Chemie abzuschätzen.

3.) Ökologische Bewertung von chemischen Synthesen

Allein in Europa werden über 100.000 Chemikalien in einer Größenordnung von über einer Tonne pro Jahr produziert, transportiert, zwischengelagert und verwendet. Jede Substanz hat einen bestimmten Einfluss auf die Umwelt, zum Beispiel über den Energieverbrauch bei der Herstellung oder durch einen auf den Menschen oder die Umwelt toxisch wirkenden Effekt. Bei der Entwicklung von neuen Chemikalien oder neuen chemischen Prozessen ist die Syntheseplanung die entscheidende Phase, in der wesentliche Verbesserungen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung realisiert werden können.

In dieser frühen Phase besteht noch weitgehende Flexibilität, umweltfreundliche Chemikalien einzusetzen oder energieeffiziente Prozessschritte zu wählen. Bisher fehlen allerdings geeignete Instrumente, um Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekte in dieser Entwicklungsphase zu messen. Ziel des Projektes ist es daher, ökologische Bewertungen von Chemikalien und chemischen Prozessen schnell und kostengünstig zu ermöglichen.

Hierzu entwickelt die ifu Hamburg GmbH in Kooperation mit der Fachhochschule Emden/Leer und der ETH Zürich eine schnell und einfach anzuwendende Softwareunterstützung für Chemiker und Verfahrensingenieure. Die Software wird es ermöglichen, die zu erwartenden Umweltwirkungen und auch Kosten bereits bei der Syntheseplanung, der Prozessentwicklung oder in bestehenden Prozessen zu quantifizieren. Als Bestandteil der Umberto-Produktfamilie wird die Software helfen, ein effizientes und umweltfreundliches Verfahren zielgerichtet und kostengünstig zu finden.