Die Sanierung eines frühbarocken innerstädtischen Gebäudes in Görlitz zeigt unter Beachtung der gestalterischen und denkmalpflegerischen Belange modellhaft das mögliche Einsparpotenzial auf, das im Bereich des Primärenergie-, Trink- und Abwasserverbrauchs gegeben ist. Mit einem Verbrauch für Gebäudeheizung und Trinkwassererwärmung von 25 kWh/m2a konnte nahezu der Passivhausstandard erreicht werden.
Gegenüber dem Ausgangszustand ließ sich bei diesem Demonstrationsvorhaben eine 90%ige Energieeinsparung messtechnisch nachweisen. Alle Einzelheiten der Sanierung wurden nach der entsprechenden Gebäudeanalyse eng mit der Denkmalpflege abgestimmt. So konnte beispielsweise die Thematik Kastenfenster denkmalgerecht und energieoptimiert weiterentwickelt und umgesetzt werden.
Vorhandene Wärmequellen lassen sich über eine Lüftung mit Wärmerückgewinnung und eine Grauwassernutzungsanlage effizient nutzen. Die Dämmung im Dachbereich kann als beispielhaft für die Reduktion sommerlicher Überhitzung gelten. Überschüssige solar erzeugte Wärme dient der Vermeidung von Sommerkondensat im Erdgeschossbereich.
Interessant ist ferner die Kombination von straßenseitiger Innendämmung und hofseitiger Außendämmung. Die benötigten Restenergiemengen werden sowohl über eine Solaranlage und einen Festbrennstoffkessel als auch über einen Kaminheizkessel eingebracht.
Das optimale Zusammenwirken der einzelnen Energieeinsparmaßnahmen ohne Sanierungsschäden zu verursachen, ist die eigentliche Herausforderung bei der energetischen Sanierung von Gebäuden in den kommenden Jahrzehnten.