DBU aktuell Nr. 9 | September 2012

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Naturfaser-Pellets © nova-Institut GmbH
Pellets, hergestellt aus Hanffasern, lassen sich jetzt auch für die Kunststoffherstellung nutzen.

5.) Naturfaser-Pellets für Kunststoffherstellung geeignet

Ziel des Projekts der nova-Institut GmbH (Hürth) war es, Pellets aus Hanffasern herzustellen, die als Verstärkung von (Bio-)Kunststoffen in Spritzguss und Extrusion eingesetzt werden können. Mit der Produktion und Optimierung sogenannter »Softpellets« ist es dem Projektpartner BaFa GmbH (Malsch) gelungen, das Problem der Dosierung von Naturfasern für die Prozesse der Kunststoffindustrie zu lösen.

Die umfassenden Versuche der Industriepartner FKuR Kunststoff GmbH, Linotech GmbH & Co. KG, Hiendl GmbH & Co. KG sowie des Fraunhofer WKI wurden an der Hochschule Bremen ausgewertet. Prof. Dr. Jörg Müssig (HS Bremen, Bionik) untersuchte mit seinem Team die Eigenschaften der Hanffasern vor und nach der Pelletierung, im Granulat und im Endprodukt ebenso wie die mechanischen Werte der Teststäbe und Endprodukte. Hierbei wurde festgestellt, dass die Naturfaser-Pellets nicht nur gut dosierbar sind, sondern sich zudem gut und gleichmäßig in der Schmelze auflösen.

Das nova-Institut untersuchte die Pellets in Hinblick auf die eingesetzte Prozessenergie und die zu erwartenden Marktpreise. Hier zeigte sich, dass die Marktpreise zu etwa 75 % von den Material­kosten (Hanffasern und ggf. Kunststoff) abhängen. Je nach Zusammen­setzung liegen die Preise für die Naturfaser-Pellets zwischen 0,80 und 1,20 Euro/kg.

Die Ergebnisse des Vorhabens, präsentiert anlässlich eines Workshops in Osnabrück, wurden bereits von Experten wie Compoundeuren, Spritzgießern, Extrudeuren und Anwendern aus der Kunststoff- und Automobilindustrie mit Interesse aufgenommen. Ende Mai wurde das Projekt im Rahmen einer Fachtagung in Köln offiziell abgeschlossen.

www.nova-institut.de