In Bautzen/Sachsen wurde ein Geschäftshaus in Passivhausbauweise errichtet. Im Erd- und ersten Obergeschoss befindet sich ein Sportartikel-Einzelhandel, im zweiten Obergeschoss sind Büros.
Da bisher praktisch keine Erfahrungen mit Geschäftsgebäuden in Passivhausbauweise vorlagen, wurde das Gebäudeverhalten von der Hochschule Zittau/Görlitz über einen Zeitraum von zwei Jahren messtechnisch untersucht und evaluiert. Im Ergebnis dessen wurden
Die Beheizung des Gebäudes mittels Erdsonden-Wärmepumpe mit kombinierter direkter Kühlung im Sommer hat sich bewährt. Die Effizienz von Wärmepumpen wird mit der Jahresarbeitszahl beschrieben. Sie gibt das Verhältnis der über das Jahr abgegebenen Heizenergie zur aufgenommenen elektrischen Energie an und liegt bei üblichen Wärmepumpen in der Größenordnung von 3 bis 4,5. Die Wärmepumpe des Geschäftshauses in Passivhausbauweise erreichte eine Jahresarbeitszahl von mehr als sechs, die der direkten Kühlung über die Erdsonden von 28.
Aufgrund des Stromverbrauchs für die Beleuchtung war ein maximaler Primärenergieverbrauch von 120 kWh/m2a dennoch nicht erreichbar, obwohl die effizienteste verfügbare Beleuchtungstechnik zum Einsatz kam. Die Immobilie liegt mit einem Wert von 160 kWh/m2a aber in einem Bereich, der für diese Art von Gebäuden als gut anzusehen ist.
Die Hochschulvertreter schlagen daher vor, die Passivhauskriterien für Nichtwohngebäude in Abhängigkeit von der Nutzung zu definieren. Auf diesem Gebiet bestehe weiterer Forschungsbedarf.
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