DBU aktuell Nr. 11 | November 2012

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Ablaufprobe aus der Abwasserreinigungsanlage
Nicht nur optisch ist die Ablaufprobe aus der Abwasserreinigungsanlage des Binnenkreuzfahrtschiffes TUI Sonata einwandfrei – auch die Grenzwerte werden eingehalten.

5.) Schiff ahoi – mit Membran-Abwassertechnik

Zur Abwasserbehandlung auf Fahrgastbinnenschiffen stellen Bordkläranlagen eine gute Alternative dar. Andernfalls müssen die Abwässer an Bord gespeichert und an Land abgegeben werden. Auf Grund des Platzmangels an Bord eignen sich für die Vor-Ort-Reinigung vor allem platzsparende Membranbelebungsanlagen.

Bislang lagen für diese Anlagen allerdings noch keine wissenschaftlichen Erkenntnisse hinsichtlich Leistungsfähig­keit, Betriebsstabilität und -kosten vor. Mit den mehrtägigen Messungen des Prüf- und Entwicklungsinstituts für Abwassertechnik an der RWTH Aachen an Bord zweier Kreuzfahrtschiffe wurden diese Daten nun erhoben. Untersucht wurde der Betrieb zweier Anlagen vom Typ BMA® 300 des Projektpartners Martin Systems AG (Sonneberg).

Es zeigte sich beim Praxiseinsatz, dass die geforderten Grenzwerte (CSB 125 mg/l und BSB5 25 mg/l) mit den Anlagen im stabilen Betrieb problemlos eingehalten werden können. Dank der hohen Reinigungsleistung und der kompakten Ausführung unterstreicht das Institut in seiner Bilanz die Vorteile der Membrantechnik gegenüber konventionellen Bordkläranlagen.

Die Vorteile gehen allerdings mit etwas höheren Investitions- und Betriebskosten einher. Im Fazit hält das Institut weitere Untersuchungen zur Abwassersituation auf Fahrgastschiffen für erforderlich, da die erzielten Ergebnisse auf andere Schiffe nur begrenzt übertragbar seien. In Zukunft könnte die Nachrüstung konventioneller Bordklär­anlagen mit Membran­technik eine interessante Option sein, stellt das Institut abschließend fest.

www.pia.rwth-aachen.de
www.martin-systems.de