DBU aktuell Nr. 6 | Juni 2013

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

4.) Dezentrale Sanitärverfahren am Beispiel Kleingärten

Kleingartenvereine haben eine über 145-jährige Geschichte. In Deutschland gibt es 1,3 Millionen Kleingärten, die von fünf Millionen Menschen zur Freizeitgestaltung genutzt werden. Die Versorgung der Gärten mit Trinkwasser ist heute Standard, die Nutzung von Regenwasser zur Gartenbewässerung üblich. Kleingärten sind jedoch nicht an das öffentliche Kanalnetz angeschlossen. Fallen im Kleingarten Abwässer an, müssen alternative Entsorgungswege gefunden werden.

Die Verwendung von Grauwasser zur Bewässerung wird in vielen Kleingärten praktiziert. Häufig findet sich die Eigenkompostierung von Fäkalien und Urin. Die traditionelle Praxis, bei der das Abwasser über den Kompost der »kleingärtnerischen Verwertung« zugeführt wird, erfolgt ohne Beachtung hygienischer Anforderungen und Nährstoffbilanzen. Das übliche Handeln ist daher nicht nachhaltig.

Die Projektgemeinschaft Bauhaus-Universität Weimar, Bildungs- und Demonstrationszentrum für dezentrale Abwasserbehandlung BDZ e V. (Leipzig) und der Stadtverband Leipzig der Kleingärtner e.  V. widmeten sich dieser Problematik. Technisch sinnvolle Fäkalienentsorgungskonzepte wurden ermittelt und hinsichtlich ihrer rechtlichen Konformität, Umweltverträglichkeit, Emissionsreduzierung, hygienischen Unbedenklichkeit und ökonomischen Tragbarkeit beurteilt. Identifiziert wurden dabei vor allem Hemmnisse zur Umsetzung dieser Konzepte sowie künftiger Demonstrationsbedarf.

Der Abschlussbericht steht auf der Homepage der Professur Siedlungswasserwirtschaft der Bauhaus-Universität zum Download bereit unter: www.uni-weimar.de/Bauing/siwawi/forschung/_projekte/abgeschlossene/Abschlussbericht_DBU_Kleingaerten_2012.pdf