DBU aktuell Nr. 10 | Oktober 2013

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Denitrifikationsreaktors
Dosiereinheit des Denitrifikationsreaktors

4.) Denitrifikation in der Aquakultur

Weltweit wird der nachhaltigen Fisch­erzeugung in landbasierten geschlossenen Kreislaufanlagen zunehmend Bedeutung beigemessen. Die Anreicherung von Nitrat ist in vielen dieser Anlagen allerdings ein Problem. In den vergangenen Jahren konnten sich in Kreislaufanlagen für die Fischerzeugung Fließbettreaktoren mit schwimmenden Aufwuchskörpern (Moving-bed-Filter) als effiziente und einfach kontrollierbare Nitrifikationsfilter durchsetzen.

Die Kunststoff Spranger GmbH (Plauen) modifizierte gemeinsam mit dem Institut für Binnenfischerei (IfB/Potsdam) einen Moving-bed-Filter für den Einsatz als Denitrifikations-Reaktor. Die Umwälzung des Aufwuchskörperbettes erfolgte statt mit Druckluft über die Rezirkulation einer Stickstoffatmosphäre. Hierdurch gelang das Ausstrippen von Sauerstoff und somit die Schaffung anoxischer Bedingungen als Voraussetzung für den Denitrifikationsprozess.

Der neue Moving-bed-Filter wurde im IfB an eine geschlossene Kreislaufanlage zur Zanderaufzucht im halbtechnischen Maßstab angeschlossen. Im Ergebnis wurde ein einfacher, nahezu wartungsfreier, selbstreinigender Inertgas-Denitrifikations-Reaktor entwickelt. Dieser könnte künftig dazu beitragen, Denitrifikation als einen Routineschritt in die Wasseraufbereitung geschlossener Kreislaufanlagen zu integrieren.

Das Einsparen von Ressourcen führt somit zu besserer Wirtschaftlichkeit und einer geringeren ökologischen Belastung durch Aquakulturen. Ein ausführlicher Bericht zum Projekt steht in Form des Bandes 33 der IfB-Schriftenreihe zum freien

Download bereit unter: http://ifb-potsdam.de/de-de/ver%C3%B6ffentlichungen/downloads.aspx