Rund ein Viertel des industriellen Stromverbrauchs weltweit geht gegenwärtig auf Pumpensysteme zurück. Die Steuerung von Abwasserpumpen erfolgt derzeit meist in Abhängigkeit vom Wasserstand der Pumpenvorlage als Zweipunktsteuerung. Die Pumpen arbeiten dabei zwar mit hohem Wirkungsgrad, jedoch durch die diskontinuierliche Betriebsweise auch mit großen Reibungsverlusten und damit hohem Energieverbrauch je gefördertem Kubikmeter Abwasser. Durch geschickte Pumpenauslegung und Wartung, eine Verbesserung des Wirkungsgrads sowie die Optimierung des Pumpensystemdesigns und der Systemsteuerung sind deutliche Energieeinsparungen zu erwarten. Im konkreten Projekt der Universität Rostock (Professur für Hydromechanik und Siedlungswasserwirtschaft in Zusammenarbeit mit der Numerischen Mathematik) wurde ein theoretisches jährliches Energie-Einsparpotenzial von 26 % ermittelt.
Gegenwärtig werden die Steuerstrategien an einem realen Abwasserpumpwerk (PW Prerow auf dem Darß) umgesetzt. Es zeigte sich, dass der verbesserte Einsatz eines Frequenzumrichters zu Einsparungen in der genannten Höhe führen kann. In der aktuell laufenden Folgephase des Projekts sollen die theoretisch ermittelten Einsparpotenziale im Praxistest nachgewiesen werden. Neben der Quantifizierung der Energie- und Kosteneinsparung werden betriebliche Auswirkungen (insbesondere die Verstopfungsneigung der Pumpe und das Risiko der Bildung von Ablagerungen in der angeschlossenen Druckleitung) untersucht. Der Abschluss des Projektes ist für Mitte 2014 geplant. Die Ergebnisse sollen nach der Veröffentlichung für alle Anwender frei zugänglich und auch auf andere Abwasserpumpensysteme übertragbar sein.
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