DBU aktuell Nr. 10 | Oktober 2013

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Pressekonferenz der Evangelischen Kirche in Hermannstadt
Abteilungsleiter Dr. Ulrich Witte, zuständig für Umweltkommunikation und Kulturgüterschutz bei der DBU, verfolgt die Pressekonferenz der Evangelischen Kirche in Hermannstadt (Sibiu).

5.) Rumänien gilt als »Region des Gelingens«

Mit insgesamt 29 geförderten Projekten (Fördersumme: 1,63 Mio. Euro) gilt Rumänien im mittel- und osteuropäischen Raum für die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) als eine »Region des Gelingens«. Dies kommt dadurch zum Ausdruck, dass sich die hier laufenden Förderprojekte durchweg auf einem höheren Niveau bewegen als in anderen Balkanstaaten. DBU-Abteilungsleiter Dr. Ulrich Witte, zuständig für Umweltkommunikation und Kulturgüterschutz, und Claudia Domel,  DBU-Sonderbeauftragte für Mittel- und Osteuropa, trafen Mitte des Jahres mit Projektpartnern und -aspiranten vor Ort zusammen, um Projektgespräche zu führen.

In Hermannstadt nahmen die beiden DBU-Vertreter an einer Pressekonferenz der Evangelischen Kirche Hermannstadt, des Brukenthalmuseums-Komplexes sowie des Umweltamtes der Region Sibiu teil. Dabei wurde das unter dem Logo der »Grünen Sendelbinde« laufende Vorhaben vorgestellt, das die drei oben genannten Institutionen zu einem Kompetenzzentrum für Umweltkommunikation und Umweltmanagement qualifizieren wird. Neu an dem Projekt ist vor allem, dass erstmals eine kunst- und kulturhistorische Einrichtung wie das Brukenthalmuseum die Aufgabe übernimmt, umweltrelevante Anliegen anhand seiner Bestände zu vermitteln. Dazu werden neue Kommunikationsstrategien erarbeitet, die von 2013 bis 2015 im Rahmen von vier Ausstellungen erprobt und evaluiert werden sollen. Darüber hinaus führen die beteiligten Institutionen ein Umweltmanagementsystem ein und lassen sich nach dem europäischen Gütesiegel EMAS (Eco-Management and Audit-Scheme) validieren.

In Biertan besuchten die DBU-Vertreter die spätgotische Evangelisch-Sächsische Bischofskirchenburg, eine der eindrucksvollsten Wehranlagen Siebenbürgens, die deutliche anthropogene Umweltschäden aufweist. Dort wird die Ringmauer des UNESCO-Welterbes, die größtenteils selbst als Sekundärbiotop anzusehen ist, naturverträglich instandgesetzt. Vor Ort tätige wissenschaftliche Partner werden zur Einschätzung über den Wert des Ringmauerwerks für die Biodiver­sität herangezogen. Diese interdisziplinäre Herangehensweise (Bau/Biologie) ist in Rumänien bislang nicht praktiziert worden und daher beispielgebend. Trotz gewisser Schwierigkeiten und Engpässe wollen die engagierten Projektpartner, darunter die Siebenbürgisch-Sächsische Stiftung (München), das Vorhaben ernsthaft vorantreiben.

Neben laufenden Vorhaben besuchten die DBU-Mitarbeiter auch verschiedene Projektpartner, die für eine baldige Förderung infrage kommen, darunter die Stadt Rosenau, wo ein Umweltbildungszentrum entstehen soll, beziehungsweise die »ProPark – Foundation for Protected Areas« und die »Association of Ecotourism in Romania« (AER) in Kronstadt (Brasov).