DBU aktuell Nr. 3 | März 2014

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Reinraum die innovative Beschichtung
Ein Mitarbeiter kontrolliert im Reinraum die innovative Beschichtung.

3.) Umweltfreundlich Beschichten dank Lackfolientechnik

Klassische Lackierverfahren sind in der Regel energie- und materialintensiv. Eine neue, energiearme und effiziente Methode der Lackapplikation ist die von der Firma Karl Wörwag Lack- und Farbenfabrik (Stuttgart) entwickelte Folientechnik. Dabei werden Kunststoff-Trägerfolien per Rakeltechnik unter Reinraumbedingungen beschichtet – bei gleichzeitiger Materialeinsparung von 50 % und einer Energieeinsparung von 80 %.

Wörwag hat die Lackfolientechnik in zwei Einsatzbereichen bis zur Serien­reife gebracht. Grundlage beider Produkte ist ein zweischichtiges Lacksystem, das aus einer universell pigmentierbaren Haftschicht auf Wasserbasis und einem lösemittel­haltigen Dualcure UV-System besteht.

Die Dekorlackfolie ist ein Lackfilm, der bei der Profilkaschierung auf Kunststofffenstern und anderen Bauelementen eingesetzt werden kann. Sie besteht aus einer Träger­folie, einem universell pigmentierbaren Basislack sowie einem hochflexiblen Klarlack als schützender Schicht. Der sogenannte Transferlack wurde speziell für die Beschichtung von Kunststoffanbauteilen im Automobilbereich entwickelt. Das zweischichtige Lacksystem ist hier zwischen zwei Schutzfolien eingebettet, die vor bzw. nach dem Klarlack­transfer entfernt werden.

Weitere Informationen unter: www.woerwag.de

Aufbauend auf diesen Erfolgen erprobt Wörwag zur Zeit eine über­lackierfähige Transferlackfolie. Sie soll Mehrfarblackierungen von Automobilen in einem Lackierprozess ermöglichen, indem sie direkt auf den einfarbigen Basislack aufgebracht wird. Durch das neue Verfahren würde sich die Dauer des Lackier­prozesses für mehrfarbige Autos halbieren, ebenso würde der Energie­bedarf um 30 bis 50 % sinken.