Färbeprozesse in der Textilindustrie sind mit hohem Energie- und Wasserverbrauch verbunden. Gleichzeitig führen die eingesetzten Chemikalien zu erheblichen Aufwendungen bei der Abwasserbehandlung. Ziel des Projekts der Firma Lindenfarb Textilveredlung Julius Probst GmbH & Co. KG (Aalen) war es, ein Schnellfärbeverfahren für textile Bahnen auf Polyesterbasis zu entwickeln, das Einsparungen beim Energie- und Wasserverbrauch erlaubt. Die Produkte werden vorwiegend für Autoinnenausstattungen verwendet. Hierzu wurde zunächst von der Firma Textilcolor AG (CH/Sevelen) ein Textilhilfsmittel konzipiert, bei dem ein neuer Wirkmechanismus zum Tragen kommt. Nach erfolgreichen Laborversuchen wurde dieses Egalisier- und Dispergierhilfsmittel im Praxistext erfolgreich auf Standardfärbemaschinen eingesetzt.
Dabei zeigte sich, dass sich die Aufheiz- und Abkühlschritte sowie die Färbe- und Haltezeiten deutlich reduzieren lassen. Auch können die Färbungen bei 5 °C niedrigerer Temperatur erfolgen. Insgesamt ließ sich die Prozesszeit um rund 30 % verkürzen. Für die Färbeproduktion liegt die jährliche Energieeinsparung, abhängig vom Maschinentyp, bei bis zu rund 260 000 kWh. Im Weiteren wird nun geprüft, ob das Verfahren auf andere Materialien (Polyamid oder Mischungen Polyamid/Polyester) beziehungsweise auf andere Färbeverfahren wie das Baumfärben übertragbar ist.
Weitere Informationen unter: www.lindenfarb.de/ und www.textilcolor.ch/