DBU aktuell Nr. 3 | März 2014

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

4.) Deutliche Einsparungen beim Schnellfärben von Textilien

Färbeprozesse in der Textilindustrie sind mit hohem Energie- und Wasser­verbrauch verbunden. Gleichzeitig führen die eingesetzten Chemikalien zu erheblichen Aufwendungen bei der Abwasserbehandlung. Ziel des Projekts der Firma Lindenfarb Textilveredlung Julius Probst GmbH & Co. KG (Aalen) war es, ein Schnellfärbeverfahren für textile Bahnen auf Polyesterbasis zu entwickeln, das Einsparungen beim Energie- und Wasserverbrauch erlaubt. Die Produkte werden vorwiegend für Autoinnenausstattungen verwendet. Hierzu wurde zunächst von der Firma Textilcolor AG (CH/Sevelen) ein Textilhilfsmittel konzipiert, bei dem ein neuer Wirk­mechanismus zum Tragen kommt. Nach erfolgreichen Laborversuchen wurde dieses Egalisier- und Dispergierhilfsmittel im Praxistext erfolgreich auf Standardfärbemaschinen eingesetzt.

Dabei zeigte sich, dass sich die Aufheiz- und Abkühlschritte sowie die Färbe- und Haltezeiten deutlich reduzieren lassen. Auch können die Färbungen bei 5 °C niedrigerer Temperatur erfolgen. Insgesamt ließ sich die Prozesszeit um rund 30 % verkürzen. Für die Färbeproduktion liegt die jährliche Energieeinsparung, abhängig vom Maschinen­typ, bei bis zu rund 260 000 kWh. Im Weiteren wird nun geprüft, ob das Verfahren auf andere Materialien (Polyamid oder Mischungen Polyamid/Polyester) beziehungsweise auf andere Färbeverfahren wie das Baumfärben übertragbar ist.

Weitere Informationen unter: www.lindenfarb.de/ und www.textilcolor.ch/