DBU aktuell Nr. 2 | 2017

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

4.) Neues aus Kuratorium und Geschäftsstelle

DBU-Naturerbe startet Wiedervernässung auf Prora

Auf Rügen hat die praktische Umsetzung der Feuchtgebietsmaßnahmen des ersten Naturerbe-Entwicklungsplanes begonnen. Die rund 1 900 ha große Fläche, ein ehemaliger Truppenübungsplatz, ist Teil des Nationalen Naturerbes. »Um großflächig und langfristig wiederzuvernässen, werden Entwässerungsgräben geschlossen und das Wasser angestaut«,
erläuterte DBU-Generalsekretär Dr. Heinrich Bottermann die Maßnahmen. Anlieger werden seinen Angaben zufolge nicht von den Maßnahmen betroffen sein. Die Neuanlage von Klein­gewässern und das Vertiefen bereits vorhandener Senken fördere die biologische Vielfalt, insbesondere von feuchtigkeitsliebenden Tier- und Pflanzenarten.

Das DBU-Naturerbe trägt seit 2008 die Verantwortung für Prora als eine der reizvollsten, durch Inlandeis und Ostsee geformten Boddenlandschaften Rügens (siehe Bild). Insgesamt hat sie bislang 70 Flächen mit rund 69 000 ha vom Bund übernommen. Für alle 70 Flächen wird ein naturschutzfachlicher Managementplan entwickelt, über den Erhaltungs- und Schutzmaßnahmen für die folgenden zehn Jahre festgelegt werden.

 


 

»Preis für mutige Wissenschaft« an Dr. Ferdinand Ludwig

Der erstmals im vergangenen Jahr vergebene und mit insgesamt 30 000 Euro dotierte »Preis für mutige Wissenschaft« des Landes Baden-Württemberg ging u. a. an den ehemaligen DBU-Stipendiaten Dr. Ferdinand Ludwig (Universität Stuttgart, Baubotanik). Dr. Ludwigs baubotanischer Ansatz hat national und international für Aufmerksamkeit gesorgt. Seine Forschungsarbeit kann im besten Sinne als experimentell gelten: Die Grundlage dafür bilden physiologisch-funktions­morphologische Experimente, in denen er Bäume als Baumaterial analysiert und die Grenzen ihrer biomechanischen und morphometrischen Veränderungen qualitativ bewertet. Dadurch gewann Dr. Ludwig eine Vielzahl neuer Erkenntnisse über den Form-Struktur-Funktions-Zusammenhang und lieferte damit hochrelevante Beiträge für die Grundlagenforschung im Bereich der Biomechanik und Funktionsmorphologie der Pflanzen.