DBU aktuell Nr. 01 | 2018

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

OPENSEA - Schülerlabor Helgoland © Hannah Buntenkötter
Plastikmüll im Meer – dieses Thema erforschen Schülerinnen und Schüler im Schülerlabor OPENSEA auf Helgoland.

4.) Plastikmüll im Meer – Schülerlabor auf Helgoland

Was für ein Plastikabfall wird auf Helgoland angespült und wie funktioniert ein wissenschaftliches Müll-Monitoring? Ab welcher Größe wird von Mikroplastik gesprochen und findet man die kleinen Kunststoffteile auch im Sand und Felswatt rund um die deutsche Hochseeinsel? Mit diesen Fragen und anderen aktuellen Themen der Meeresforschung können sich Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufe während eines fünftägigen außerschulischen Aufenthalts auf Helgoland näher beschäftigen. Gelegenheit hierzu bietet das Schülerlabor OPENSEA, das seit März 2015 durch die Biologische Anstalt Helgoland (BAH) des Alfred-Wegener-Instituts (AWI), Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung, betrieben wird.

Mit einem neuen Projekt unterstützt die DBU nun das Alfred-Wegener-Institut, um Umweltbildungsformate mit vertiefenden und anspruchsvollen Modulen rund um das Thema »Plastikmüll im Meer« auszuarbeiten. Gemeinsam mit der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg und mehreren Partnerschulen werden die Einheiten in den kommenden zweieinhalb Jahren erprobt und langfristig etabliert. So können auch zukünftige naturwissenschaftliche Lehrprojekte am Puls der Forschung durchgeführt werden, die sich im normalen Schulunterricht nicht anbieten lassen.

Obwohl Mikroplastik in den Medien mittlerweile allgegenwärtig ist und das Problembewusstsein in der Bevölkerung wächst, findet sich das Thema bisher kaum im Lehrplan der Schulen. Zu Unrecht: Die Belastung der Ozeane mit Plastik ist ein relevantes Umweltproblem. Nach Angaben des Umweltbundesamtes (UBA) landen rund 6 bis 10 % der weltweiten Kunststoffproduktion in den Weltmeeren. Laut Niedersächsischem Umweltministerium waren dies allein im Jahr 2010 weltweit geschätzte 4,8 bis 12,7 Mio. Tonnen Plastik. Schon im Jahr 2009 wiesen in der Nordsee 94 % der Seevögel Plastik im Körper auf – so das Ergebnis einer Studie der Kommission zum Schutz des Nordost-Atlantik (OSPAR).