DBU aktuell Nr. 03 | 2018

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

AZ 33103 Überprüfung des Schlammgehalts © ClimateSol, Ouagadougou, Burkina Faso
Überprüfung des Schlammgehalts mit Hilfe eines Messzylinders

4.) Sanitation in a Box: Phosphorrückgewinnung in Entwicklungsländern

In dem westafrikanischem Land Burkina Faso werden bis zu 30 Prozent aller Krankheitsfälle durch verunreinigtes Trinkwasser verursacht. Die Menschen benötigen dringend eine sanitäre Infrastruktur, damit Abwässer das Grundwasser nicht weiter belasten. Gleichzeitig führt eine zu starke mineralische Düngung häufig zu einer Abnahme des Kohlenstoffgehalts und in Kombination mit Bewässerung zu einer Zunahme der Versalzung der Böden. Die Ökoservice GmbH, Denkendorf, hat jetzt gemeinsam mit Partnern in Burkina Faso ein Verfahren zur Phosphatrückgewinnung entwickelt, das zugleich zum Schutz des Grundwassers und zur Verbesserung der Bodenqualität beiträgt.

Dazu soll eine Kleinkläranlage für Entwicklungsländer optimiert und den spezifischen Verhältnissen und lokalen Bedürfnissen angepasst werden. In der Anlage wird der Klärschlamm mit vor Ort hergestellter Pflanzenkohle versetzt und nach Abtrennen des Feststoffanteils vom Wasser als phosphathaltiger Dünger auf nährstoffarme landwirtschaftliche Böden aufgetragen. Das Phosphat kann auf diese Weise zurückgewonnen und zum Anbau von Pflanzen genutzt werden, die der Ernährung dienen.

Ziel des Projektes ist, dass Handwerker vor Ort das Verfahren nutzen und so zur lokalen Wertschöpfung beitragen. Die technischen Voraussetzungen sind dabei niedrig: benötigt werden eine Stromquelle, etwa durch Photovoltaik, eine programmierte Steuerungseinheit und eine Luftpumpe. Alle anderen Teile lassen sich auf den lokalen Märkten beschaffen.

DBU-AZ 33103

DBU-Projektpräsentation auf der IFAT 2018