DBU aktuell Nr. 09 | 2018

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

5.) Digitalisierung und Umweltschutz: DBU-Umweltmonitor Digitalisierung

Die Digitalisierung ist einer der Megatrends und Innovationstreiber des 21. Jahrhunderts und für alle Bereiche von Gesellschaft und Wirtschaft prägend. Dennoch kann sich ein Fünftel der Bundesbürger unter dem Begriff nichts vorstellen. So das Ergebnis der von der DBU bei der forsa Politik- und Sozialforschung GmbH, Berlin, in Auftrag gegebenen Umfrage »DBU-Umweltmonitor Digitalisierung«. Befragt wurden insgesamt 1 023 Bundesbürgerinnen und -bürger ab 14 Jahren im Zeitraum vom 10. bis 26. Oktober 2018.

Auch wenn sich 58 Prozent der Befragten schon einmal Gedanken gemacht haben, welche Folgen sich durch die Digitalisierung für die Umwelt ergeben könnten, bringt nur eine Minderheit der Bundesbürgerinnen und -bürger die Begriffe »Umweltbelastung« (31 Prozent) sowie »Umweltschutz (27 Prozent) mit der Digitalisierung in Verbindung. »Wir müssen Umweltschutz und Digitalisierung gemeinsam denken, nicht isoliert«, kommentierte DBU-Generalsekretär Alexander Bonde. »Die Digitalisierung braucht einen ökologischen Rahmen: Dass allein das Erzeugen der digitalen Nischenwährung Bitcoins in diesem Jahr mehr Energie als das ganze Land Dänemark verbrauchte, ist inakzeptabel. Gleichzeitig ist das ökologische Potenzial der Digitalisierung für Energie- und Ressourceneinsparungen, neue Mobilitätskonzepte und moderne Produktions- und Arbeitsprozesse gigantisch.«

Die Aufgabe, dieses ökologische Potenzial zu heben, fällt nach Ansicht der Befragen Wirtschaft und Politik zu. 78 Prozent antworten, dass es in der Verantwortung der Hersteller und Anbieter liegt, ein Produkt oder eine Dienstleistung möglichst umweltverträglich herzustellen oder zu gestalten. »Als Deutsche Bundesstiftung Umwelt sehen wir durch die Digitalisierung insbesondere beim Mittelstand deutliche Potenziale für neue, umweltgerechte Produkte und Dienstleistungen«, sagte Bonde.

Die zukünftige Relevanz des Themas Umwelt und Digitalisierung wird als hoch eingeschätzt: Eine überwältigende Mehrheit (92 Prozent) quer durch alle politischen Lager hält es für wichtig oder sehr wichtig, dass sich Politik, Unternehmen und Gesellschaft künftig stärker mit den möglichen Folgen der Digitalisierung für die Umwelt beschäftigen. Bonde: »Es ist ermutigend, dass die Menschen über alle Parteigrenzen hinweg die Umweltauswirkungen der Digitalisierung für wichtig halten. Dem müssen jetzt aber über die Parteigrenzen hinweg auch Taten folgen.«

Wichtig erscheint dies auch im Hinblick auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt: Während junge, technikbegeisterte Umfrageteilnehmende mit einem höheren Haushaltsnettoeinkommen mehrheitlich meinen, der digitale Wandel bringe Chancen, so verbinden viele Befragte die Digitalisierung auch mit »Manipulation« (79 Prozent), »Verlust der Privatsphäre« (73 Prozent) und »Überforderung« (52 Prozent). Es bleibt daher eine große Aufgabe, alle Bürgerinnen und Bürger zu erreichen und ihnen eine Beteiligung an zukünftigen Entwicklungen zu ermöglichen.

Die DBU hatte den DBU-Umweltmonitor Digitalisierung in Auftrag gegeben, um mit Blick auf die Weiterentwicklung ihrer Förderarbeit mehr über die Sichtweisen und Bewertungen der Bundesbürgerinnen und -bürger zu erfahren.


Die Studie als Download: www.dbu.de/umweltmonitor

Das DBU-Engagement für Digitalisierung und Nachhaltigkeit beleuchtet die neue vierseitige DBU-Publikation »Digitalisierung«, Download unter: www.dbu.de/doiLanding1528.html.