DBU aktuell Nr. 7 | 2021

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Blühwiese, © NABU/Elisabeth Woesner © NABU/Elisabeth Woesner
Neu angelegte Wiese drei Jahre nach Aussaat. Etablieren konnten sich Wiesen-Margerite, Kuckucks-Lichtnelke, Scharfer Hahnenfuß, Rotklee sowie Wildgräser wie Kammgras und Gemeines Ruchgras.
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4.) Aus der Naturschutzförderung: Gemeinsam zum Erfolg: Artenreiches Grünland erhalten und vernetzen

Der zunehmende Flächendruck in der Landwirtschaft führt zu einem stetigen Verlust von Biotopen und zu einer zunehmenden Verinselung von Arten und deren Habitaten. Diese Situation betrifft auch das artenreiche Grünland. Besonders im landwirtschaftlich intensiv genutzten Nordwestdeutschen Flachland sind artenreiche Grünlandflächen stark rückläufig.

Einer Gruppe von Projektpartnern ist es gelungen, diesem Trend entgegenzuwirken. Unter Einbindung von Akteuren aus der Wissenschaft, dem Naturschutz, der Landwirtschaft, der unteren Verwaltungsbehörden sowie von Flächeneigentümerinnen und -eigentümern und Bewirtschaftenden war es das Ziel, noch vorhandene Grünlandflächen zu erhalten, zu entwickeln und vor allem über einen Biotopverbund zu vernetzen. Dazu wurden in den Landkreisen Ammerland, Oldenburg und Wesermarsch Gebiete aufgrund der vorhandenen Tier- und Pflanzenarten ausgewählt und über sogenannte Trittsteinbiotope und Korridore mithilfe von Ein- und Nachsaaten mit Regiosaatgut, Mahdgutübertragung und veränderten Pflegekonzepten vernetzt. Das Einbeziehen von Landschaftselementen wie Deichen, Dämmen, Gewässerrand- und Wegeseitenstreifen sowie Waldrändern bildete dabei einen wesentlichen Schwerpunkt. Der Fokus lag auf den Artengruppen Gefäßpflanzen, Tagfalter und Heuschrecken.

Schon nach zwei bis drei Jahren zeigten die meisten Trittstein- und Korridorflächen einen höheren Arten- und Individuenreichtum als andere Grünlandflächen. Sie bieten damit eine verbesserte Nahrungsbasis, beispielsweise für die untersuchten Tagfalter. In allen drei Landkreisen konnten darüber hinaus durch eine konzentrierte Öffentlichkeitsarbeit zahlreiche weitere Flächen außerhalb der Pilotgebiete in den Biotopverbund aufgenommen werden. Umgesetzt wurde das bis März 2021 laufende Projekt durch das Grünlandzentrum Niedersachsen/Bremen e. V., die Universität Oldenburg, den NABU Oldenburger Land sowie die Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Bereits im Jahr 2019 wurde es als UN-Dekade-Projekt für Biologische Vielfalt ausgezeichnet.

Mehr zum Projekt sowie eine Broschüre mit Handlungsempfehlungen und der Abschlussbericht finden sich unter: https://www.gruenlandzentrum.org/projekte/biotopverbund-grasland/