DBU aktuell Nr. 8 | 2022

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Seit 30 Jahren unterstützt die DBU mit dem Promotionsstipendium junge Forschende dabei, zukunftsfähige Lösungen für Umweltprobleme zu erarbeiten. Vor 25 Jahren wurde zudem das Fellowship für Graduierte aus Mittel- und Osteuropa ins Leben gerufen. Wic © Andreas Dannhauer
Seit 30 Jahren unterstützt die DBU mit dem Promotionsstipendium junge Forschende dabei, zukunftsfähige Lösungen für Umweltprobleme zu erarbeiten. Vor 25 Jahren wurde zudem das Fellowship für Graduierte aus Mittel- und Osteuropa ins Leben gerufen. Wichtiger Bestandteil beider Förderprogramme: der Austausch über Fachgrenzen hinaus.
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2.) DBU-Nachwuchsförderprogramme feiern Jubiläum

Jahrzehnte für die Forschung: Mit einer englischsprachigen Veranstaltung unter dem Motto „Keep earth a safe space to live: How to minimize pollution within our planet’s boundaries“ hat die DBU gleich zwei Jubiläen gefeiert: zum einen das 30-jährige Bestehen ihres Promotionsstipendiums, zum anderen das DBU Fellowship für Graduierte aus Mittel- und Osteuropa (MOE), das vor 25 Jahren gestartet ist. Beim Festakt im September waren die mit dem Deutschen Umweltpreis der DBU ausgezeichneten Forschenden Prof. Dr. Antje Boetius und Prof. Dr. Johan Rockström digital zugeschaltet.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler können einen wichtigen Beitrag leisten, um die Welt als einen lebenswerten Ort zu bewahren, denn „sie durchdringen Phänomene der Natur und zeigen Lösungen auf“, sagte DBU-Generalsekretär Alexander Bonde bei der Festveranstaltung. „Diese Expertise ist unentbehrlich, um auf einen nachhaltigen Entwicklungspfad zu gelangen.“ Aus diesem Grund sei die Umweltforschung, aber auch die Vermittlung von Forschungsergebnissen in Politik und Gesellschaft ein wichtiger Baustein. Auf dem Plan der DBU-Stipendiatinnen und Stipendiaten des Promotionsstipendiums und des MOE Fellowships stehen neben ihren Forschungsvorhaben auch interdisziplinäre Seminare, in denen der Austausch über die Fachgrenzen hinaus geübt wird. Viele der DBU-geförderten Forschenden sind laut Bonde zu national und international renommierten Expertinnen und Experten geworden. „Zudem freut uns, dass ehemalige Stipendiatinnen und Stipendiaten als Projektpartnerinnen und -partner, Gutachterinnen, Gutachter oder Vortragende auch nach dem Förderprogramm mit der DBU ihren Beitrag für mehr Umwelt- und Klimaschutz leisten“, sagte Bonde.

Tiefgreifender Wandel erforderlich

Der Zeitdruck ist groß, betont Rockström, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) beim Festakt. Häufiger auftretende Extremereignisse wie Waldbrände, Überschwemmungen und Hitzewellen in Verbindung mit dem Näherrücken von Klima-Kipppunkten zeigen laut Rockström, dass die Erde einen globalen Krisenpunkt erreicht hat. Diese Leitplanken sind ein Maß für die Stabilität und Belastbarkeit des Erdsystems. „Wenn wir sie überschreiten, riskieren wir, dem Planeten einen tiefen und dauerhaften Schaden zuzufügen, der dramatische Folgen für alle Menschen hat“, so der Direktor des PIK weiter. Gleichzeitig betonte er die Chance, vor der wir stehen: „Bis 2030 können wir noch den notwendigen tiefgreifendsten Wandel herbeiführen, den die Menschheit je erlebt hat.“.

Wie Menschen mit ihrer Mitwelt zusammenleben können

Auch Polar- und Tiefseeforscherin Boetius, Leiterin des Alfred-Wegener-Instituts in Bremerhaven, nennt das aktuelle Jahrzehnt eine „Dekade der Entscheidungen“. Der Mensch beeinflusse heute selbst die unzugänglichsten Winkel der Erde. „Dabei müssen wir uns zunehmend als Zerstörer der Umwelt und als Bedrohung für die Existenz unserer und vieler anderer Arten wahrnehmen“, so Boetius. Neue Erkenntnisse der Wissenschaft zeigten aber, dass es auch anders geht. „Aus unserer Geschichte gibt es viele Beispiele, wie Menschen für Jahrtausende mit ihrer Mitwelt fruchtbar zusammengelebt haben“, so die Wissenschaftlerin. Der Trick: „Das Netzwerk des Lebens als Teil der eigenen Lebensqualität und Zukunftsvorsorge zu fördern und zu pflegen – und zwar mit Regeln, die das Fördern belohnen und den Raubbau bestrafen.“

Nachwuchsförderung bei der DBU

Junge Umweltexpertinnen und -experten aller Fachrichtungen, können sich für das DBU-Promotionsstipendium bewerben. Ferner unterstützt die DBU Hochschulabsolventinnen und -absolventen aus Mittel- und Osteuropa zur Weiterqualifizierung für umweltrelevante Themen. Gefordert sind ein sehr gut abgeschlossenes Master-, Magister- oder Diplomstudium und die Staatsangehörigkeit in einem der MOE-Länder.

Weitere Informationen zu den Förderprogrammen unter: https://www.dbu.de/2509.html.